Darum gehts
- Russische Reporterin Anna Prokojewa stirbt durch ukrainische Landmine in Belgorod
- Prokojewa berichtete seit 2023 von der Front, trug oft Z-Symbol
- Mehr als ein Dutzend russische Medienvertreter seit Februar 2022 getötet
Jahrelang lieferte sie Informationen über das Kriegsgeschehen auf der russischen Seite der Front: die russische Kriegsreporterin Anna Prokofjewa. Bei einem Einsatz in der Region Belgorod kam die 35-Jährige nun ums Leben.
Verantwortlich für ihren Tod soll eine ukrainische Landmine gewesen sein. Dies berichten russische Staatsmedien. Das Team um die Journalistin sei mit seinem Fahrzeug über die Waffe gefahren, danach sei der Sprengkörper explodiert. «Der Angriff wurde mit hochpräziser MLRS-Munition auf ein vorbestimmtes ziviles Fahrzeug mit Pressevertretern durchgeführt», behauptete die Sprecherin des russischen Aussenministeriums Maria Sacharowa auf Telegram. Die Journalistin sei bei der Ausübung «ihrer beruflichen Pflicht» gestorben.
Der Kameramann der 35-Jährigen wurde bei dem Angriff im Dorf Demidowka schwer verletzt.
Sie posierte gern vor Panzern
Medienberichten zufolge berichtete Prokofjewa seit 2023 von der Front. Dabei setzte sie sich auch gern in den sozialen Medien in Szene: So veröffentlichte sie regelmässig Selfies von sich in Militäruniform. Häufig war auf ihren Klamotten der Buchstabe Z zu sehen, was als Symbol für Russlands Krieg gegen die Ukraine gilt. Sie schrieb auf Telegram: «Heute möchte ich sagen: Egal, was passiert, ich werde immer für unsere Jungs da sein. Ihr könnt beleidigen, hassen, euch abmelden, fluchen. Das ist mir egal!!!» Zuletzt veröffentlichte Prokofjewa am Dienstag ein Foto von sich.
Die Region Belgorod wurde in den letzten Monaten immer wieder zum Schauplatz heftiger Gefechte. Russische Blogger schrieben kürzlich über ukrainische Angriffe im Raum der Dörfer Grafowka und Demidowka, wo Prokojewa ums Leben kam. Zudem sollen weitere russische Medienvertreter gestorben sein.
Russland behauptete stets, die Attacken abgewehrt zu haben.