Allergie bestimmt ihr Leben
Amerikanerin darf kein Aluminium berühren

Eine seltene Aluminiumallergie macht Gracie Pfaffs Leben zur Herausforderung. Selbst kleinste Berührungen können zu schweren Reaktionen führen. Im Internet teilt die US-Amerikanerin ihre Erfahrung und will mehr Bewusstsein für die Thematik schaffen.
Publiziert: 26.07.2024 um 20:33 Uhr
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Auf Tiktok berichtet Gracie Pfaff über ihr Leben mit einer Aluminium-Allergie.
Foto: Tiktok/Gracie Pfaff
Sarina Bosshard, GlücksPost
Glückspost

Eine falsche Berührung kann für Gracie Pfaff (22) gravierende Konsequenzen haben: Nesselsucht, Atemnot, Schwellungen. Denn die Marketingberaterin im digitalen Bereich leidet an einer schweren und äusserst seltenen Aluminiumallergie. «Wenn ich es einnehme, schwellen mein Hals, meine Lippen und meine Augen an», erzählt sie im Gespräch mit dem Online-Magazin «Need to Know». Wenn sie Aluminium berühre, bekomme sie einen Nesselausschlag und Schwellungen. «Selbst ein geringer Gehalt kann zu Problemen wie brüchigen Haaren und Nägeln sowie Müdigkeit führen», erklärt Pfaff.

Sie erinnert sich an die wohl brenzligste Situation: «Ich hatte Dengue-Fieber und wollte einfach nur Linderung. Ohne nachzudenken, griff ich nach einer Tüte Tortilla-Chips, die mit Aluminium beschichtet war. Wenige Minuten später blähte sich meine Hand wie ein Ballon auf, meine Lippen verdoppelten sich, meine Augen schwollen zu. Ich konnte kaum noch atmen.» Ihr Vater habe versucht zu helfen und ihr Medikamente angeboten, die aber auch Aluminium enthalten hätten. «Es war eine schreckliche Erfahrung und hat mir gezeigt, wie ernst man diese Allergie nehmen muss.»

Mit diesen Schwierigkeiten hatte Gracie Pfaff, die aus Nashville (USA) stammt, nicht immer zu kämpfen. Sie sei einst ein gesundes Kind ohne Allergien gewesen, doch im Teenageralter schwappte es völlig um. Plötzlich hatte sie mit juckenden Hautausschlägen zu kämpfen. Erst vermutete sie den Auslöser in Pollen oder dem Waschmittel ihrer Familie. Doch als die Situation immer schlimmer wurde, suchte sie mehrere Ärzte auf. Viele davon hatten laut Pfaff selbst noch nichts von der Allergie gehört. Mit 17 Jahren erhielt sie dann endlich ihre offizielle Diagnose.

Selbst Leitungswasser ist ein Risiko

Seitdem hat sich ihr Leben deutlich verändert. Sie sei in ihrem Alltag sehr vorsichtig geworden. Aluminium ist überall zu finden, ob in Lebensmitteln, Verpackungen oder Kosmetikprodukten. «Ich habe mir angewöhnt, für Situationen, in denen ich eine Dose kurz anfassen muss, Handschuhe in meiner Handtasche zu tragen.» Lebensmitteletiketten überprüfe sie haargenau auf versteckte Aluminiumzusätze.

Wenn sie Modeljobs annehme, müsse sie ihre eigenen Schminksets mitbringen, um kein Risiko einzugehen. Auch bei Make-up von Freunden passe sie auf. Folien und bestimmtes Kochgeschirr muss sie laut «Jampress» komplett meiden. «Selbst im Leitungswasser können Spuren vorhanden sein, deshalb muss ich Wasserfilter verwenden», so Gracie Pfaff. Die US-Amerikanerin trägt stets Antihistaminika bei sich, für den Fall, dass es doch einmal zu einer allergischen Reaktion kommt.

Wie kommt es zu der Allergie?

Aluminium wird bei vielen alltäglichen Gegenständen verwendet. Selbst im eigenen Körper wird das Metall als Spurenelement nachgewiesen, deshalb sind Allergien selten. Bei einer Allergie kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems, welches Antikörper bildet, die sich gegen das Metall richten. Kommt es zu anhaltenden Kontakten mit dem Metall, so fördern die Antikörper die Produktion und Ausschüttung des Hormons Histamin, eines der Botenstoffe jeder Entzündungsreaktion. Häufig treten die Beschwerden einer Aluminiumallergie erst nach einiger Zeit auf, sodass Alu als Ursache oft erst erkannt wird, wenn es längst zu entzündlichen Symptomen gekommen ist. Dazu gehören etwa Rötung der Haut, Bildung von Pickeln und Pusteln, geschwollenen Schleimhäuten in Mund und Rachen, Magen-Darmprobleme, Übelkeit und Erbrechen, Juckreiz und Brennen. Ein Allergietest kann Gewissheit darüber bringen, ob eine Aluminiumallergie vorliegt.

Aluminium wird bei vielen alltäglichen Gegenständen verwendet. Selbst im eigenen Körper wird das Metall als Spurenelement nachgewiesen, deshalb sind Allergien selten. Bei einer Allergie kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems, welches Antikörper bildet, die sich gegen das Metall richten. Kommt es zu anhaltenden Kontakten mit dem Metall, so fördern die Antikörper die Produktion und Ausschüttung des Hormons Histamin, eines der Botenstoffe jeder Entzündungsreaktion. Häufig treten die Beschwerden einer Aluminiumallergie erst nach einiger Zeit auf, sodass Alu als Ursache oft erst erkannt wird, wenn es längst zu entzündlichen Symptomen gekommen ist. Dazu gehören etwa Rötung der Haut, Bildung von Pickeln und Pusteln, geschwollenen Schleimhäuten in Mund und Rachen, Magen-Darmprobleme, Übelkeit und Erbrechen, Juckreiz und Brennen. Ein Allergietest kann Gewissheit darüber bringen, ob eine Aluminiumallergie vorliegt.

Mit ihrer Geschichte will sie in der Gesellschaft ein Bewusstsein für die Allergie schaffen. Auf der Videoplattform Tiktok nimmt sie ihre Abonnenten immer wieder durch ihren Alltag mit. Sie zeigt etwa die Tücken beim Einkaufen, was sie isst oder wie ihre Mutter ihr eine Creme wegen des Aluminiumschutzes öffnen muss. Die typische Reaktion von anderen auf ihre Allergie sei Unglauben. «Die Leute sagen oft Dinge wie: ‹Wow, davon habe ich noch nie gehört› oder ‹Wie kann man überhaupt auf Aluminium allergisch sein?›» Selbst einfache Interaktionen werden für sie zur Herausforderung, etwa wenn sie jemandem erklären muss, warum sie eine heruntergefallene Getränkedose nicht aufheben kann. Sie appelliert deshalb: «Nur weil eine Allergie ungewöhnlich ist, bedeutet das nicht, dass sie weniger ernst ist.»


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