Aktivistin segelt CO2-frei nach New York an Klimagipfel
«Respekt vor Gretas Mut»

Die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg will Mitte August mit einer emissionsfreien Hochseejacht nach Amerika segeln. Wie die 16-Jährige am Montag mitteilte, wird die Reisezeit von Grossbritannien nach New York rund zwei Wochen betragen.
Publiziert: 29.07.2019 um 14:35 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2019 um 09:43 Uhr
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Nimmt Greta mit an Bord: Profisegler Boris Herrmann mit Papa und Tochter Thunberg.
Foto: Team Malizia

Von England in die USA – aber ohne Flugzeug, dafür mit einer emissionsfreien Hochseejacht. Klimaaktivistin Greta Thunberg (16) wird schon bald in See stechen. Der genaue Abfahrtszeitpunkt hängt vom Wetter ab. Die Überfahrt wird zirka zwei Wochen dauern.

Begleitet wird sie von ihrem Vater und einem Filmemacher. Die beiden Skipper sind der deutsche Segelsportler Boris Herrmann aus Hamburg und Pierre Casiraghi, der Sohn von Prinzessin Caroline von Monaco, vom Team Malizia. «Wir werden alles tun, damit sie New York auf dem sichersten Weg erreicht, der möglich ist», so Segelprofi Herrmann.

Eine Sprecherin des Teams sagte, die Reise könnte für Greta je nach Wetterverhältnissen recht unruhig werden. «Aber Greta ist ein mutiges Mädchen, sie wird das locker hinkriegen.»

Wenig Komfort an Bord, dafür klimafreundlich

Wegen der hohen Menge an Emissionen, die durch Flugreisen verursacht werden, will Thunberg bei ihrer Reise auf Flugzeuge verzichten. Die Hochseejacht «Malizia II», mit der sie über den Atlantik segelt, erzeuge keine Abgase, teilte Thunberg mit. 

Auch der Strom, der an Bord des 18-Meter-Bootes benötigt wird, wird mittels Solarpaneelen und Unterwasserturbinen erzeugt, wie es heisst. Es gebe wenig Komfort an Bord. «Das Team Malizia und ich sind stolz, Greta mit dieser herausfordernden Überführung über den Atlantik zu bringen, heutzutage leider die einzige Möglichkeit ohne Emissionen aus fossilen Brennstoffen», kommentiert ihr Segelpartner Pierre Casiraghi die Reise. Und ergänzt: «Respekt vor Gretas Mut, dieses Abenteuer anzunehmen und sich uneingeschränkt zu engagieren, zu opfern und für die wohl größte Herausforderung, die die Menschheit betrifft, zu kämpfen.»

Weltreise statt Unterricht

Thunberg hatte bereits Anfang Juni angekündigt, ein Sabbatjahr einzulegen und erst im nächsten Jahr wieder die Schulbank zu drücken. Sie will unter anderem die USA, Kanada und Mexiko besuchen und bei verschiedenen Veranstaltungen für eine bessere Klimapolitik werben. Zu den Stationen der Schwedin gehören der Klimagipfel der Vereinten Nationen am 23. September in New York und die jährliche Uno-Klimakonferenz in Chile im Dezember. Ausserdem will Thunberg an Klimademonstrationen teilnehmen.

«Während des vergangenen Jahres haben Millionen junger Menschen ihre Stimme erhoben, um die führenden Persönlichkeiten der Welt für das Klima und die ökologische Notlage zu sensibilisieren», wird Thunberg in einem Communiqué zitiert. «In den nächsten Monaten werden die Veranstaltungen in New York und Santiago de Chile zeigen, ob sie zugehört haben.» (SDA/jmh)

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