Das sagte Abaynah Demeke vom Landesbüro der Welthungerhilfe in Äthiopien der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Die aktuelle humanitäre Krise habe demnach mehrere Ursachen: Naturkatastrophen wie Heuschreckenplagen, Dürren und Überflutungen aber auch Gesundheitskrisen wie die Corona-Pandemie und Cholera-Ausbrüche hätten das ganze Land geschwächt.
Hinzu kämen die vielen ethnischen Konflikte, allen voran der erst kürzlich beendete Bürgerkrieg in der Region Tigray. Im November hatte die Zentralregierung nach zweijährigem Konflikt ein Friedensabkommen mit den Tigray-Rebellen geschlossen.
Nach Angaben der Vereinten Nationen in Deutschland sind trotz der Waffenruhe über zwölf Millionen Menschen im Norden des Landes auf Ernährungshilfe angewiesen. «Der wirtschaftliche Ausblick ist düster und die Klimakrise ist zur neuen Konstante geworden», sagte der Leiter des Uno-Welternährungsprogramms in Deutschland, Martin Frick, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag).
Am Donnerstag reist die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock gemeinsam mit ihrer französischen Kollegin Catherine Colonna nach Äthiopien, um sich unter anderem ein Bild der humanitären Lage in dem Land am Horn von Afrika mit rund 120 Millionen Einwohnern zu machen. Äthiopien ist nach Nigeria das bevölkerungsreichste Land Afrikas.
(SDA)