24 Mal stärker als die Hiroshima-Bombe soll die neue Mega-Waffe der USA werden. So plant es das Verteidigungsministerium, wie am Wochenende bekannt wurde. Die US-Behörde bestätigte entsprechende Berichte – und veröffentlichte auch gleich ein Dokument mit den wichtigsten Zahlen und Fakten.
Laut den aktuellen Plänen soll die neue Wasserstoffbombe mit der Bezeichnung B61-13 eine Sprengkraft von rund 360 Kilotonnen TNT aufweisen. Damit lässt sich eine Grossstadt mit mehreren Hunderttausend Einwohnern innert Sekunden auslöschen. Ausserdem soll die Waffe mit den modernen Sicherheits- und Präzisionssystemen des Vorgänger-Systems B61-12 ausgerüstet werden. Das Vorgängermodell weist aber eine deutlich geringere Sprengkraft auf.
Ausserdem soll die B61-13 Fähigkeiten haben, in die Erde einzudringen und dort zu explodieren. Damit soll sie auch Bunker oder befestigte Stellungen im Boden sprengen können. Dabei würde durch die Explosion in der Erde die Explosionskraft noch einmal verstärkt werden.
Aufrüstung wegen China?
Das frühere Modell B61-11 erhielt genau für diesen Zweck noch einen speziellen Gefechtskopf, um noch tiefer in den Boden eindringen zu können. Ob auch die B61-13 einen solchen Gefechtskopf erhält, ist nicht klar.
Laut dem Verteidigungsministerium soll die Kernwaffe «dem Präsidenten zusätzliche Optionen gegen bestimmte geschützte und grossflächige militärische Ziele bieten.» Allerdings sei die Herstellung nicht an aktuelle Ereignisse geknüpft, vielmehr handle es sich um eine «Reaktion auf die wachsenden Bedrohungen von potenziellen Gegnern».
Damit dürfte das Pentagon auf China anspielen. Medienberichte der vergangenen Tage enthüllten Pläne der Regierung in Peking, das nukleare Waffenarsenal bis 2030 zu verdoppeln. Über 1000 nukleare Sprengköpfe will die Regierung von Staatspräsident Xi Jinping (70) bis dahin im eigenen Arsenal besitzen.
Stationierung von B61-13 wohl nur in den USA
Mit einer Länge von 3,6 Metern und einem Gewicht von etwa 350 Kilogramm soll die B61-13 identisch mit ihrem Vorgänger sein. Allerdings soll die neue Wasserstoffbombe nur von futuristischen Bombern wie dem B-21 «Raider» abgeworfen werden. Klassische Kampfjets wie der F-35 bleiben aussen vor.
Deswegen soll die B61-13 auch ausschliesslich in den USA stationiert werden. Eine Verschiebung an US-Aussenstützpunkte, beispielsweise in Europa, ist derzeit laut Medienberichten nicht vorgesehen.
Wie lange Entwicklung und Bau der neuen Mega-Bombe dauern, ist derzeit noch nicht klar. Laut Angaben der US-Behörden plant das Weisse Haus aber keinen Ausbau des nuklearen Arsenals. Stattdessen soll die B61-13 ältere Atomwaffen-Modelle ersetzen. (zis)