Die Ermittlungen waren den Angaben zufolge im Juni 2020 von der spanischen und der britischen Polizei eingeleitet worden, auch die europäische Polizeibehörde Europol war beteiligt. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Segelboote die Drogen von Brasilien, Kolumbien, Barbados und Panama bis nach Spanien brachten, etwa auf die Kanarischen Inseln, nach Valencia und Andalusien.
Nach den Ermittlungen in Spanien und elf anderen Ländern wurden demnach insgesamt 50 Verdächtige gefasst. In Spanien wurden den Angaben zufolge 26 Verdächtige festgenommen, darunter 16 Norweger. Unter ihnen war nach Polizeiangaben ein ehemaliger Bankräuber, der Banken und Geldtransporter überfallen und schon 15 Jahre lang im Gefängnis gesessen hatte.
24 weitere Verdächtigen wurden in Norwegen, Bulgarien, Grossbritannien, Panama, Trinidad und Tobago, Portugal und Kolumbien gefasst. Die meisten Festnahmen erfolgten nach Angaben von Europol am 24. Juni, darunter auch die Festnahme des mutmasslichen Anführers der Bande.
Der Mann, der in Norwegen gefasst wurde, war demnach als «der Professor» bekannt. Die Polizei geht nach eigenen Angaben davon aus, «dass er seit mehr als 20 Jahren im Drogenhandel tätig war» und sich in dieser Zeit «das uneingeschränkte Vertrauen der kolumbianischen und mexikanischen Kartelle» erarbeitete, mit denen er beim Kokain-Schmuggel zusammenarbeitete.
Die Bande arbeitete nach Polizeiangaben insbesondere mit Mitgliedern des sogenannten Balkan-Kartells zusammen, das als einer der wichtigsten internationalen Akteure im Drogenhandel gilt. Die Drogenhändler führten ein luxuriöses Leben der südspanischen Costa del Sol.