Zyklon im Indischen Ozean
Hunderte Tote durch Chido auf Mayotte befürchtet

In dem französischen Überseegebiet Mayotte im Indischen Ozean sind durch den Zyklon Chido mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die Behörden gehen davon aus, dass die Zahl der Todesopfer noch massiv ansteigen dürfte.
Publiziert: 15.12.2024 um 11:30 Uhr
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Aktualisiert: 16.12.2024 um 15:57 Uhr
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Im französischen Überseegebiet Mayotte sind durch den Wirbelsturm Chido mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Wirbelsturm Chido fordert mindestens 14 Todesopfer in Mayotte
  • Der Sturm zerstörte zahlreiche Armenviertel und entwurzelte Bäume
  • Über 15'000 Haushalte ohne Strom, 246 Verletzte als Notfälle behandelt
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Im französischen Überseegebiet Mayotte sind durch den Wirbelsturm Chido mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. In einem Krankenhaus würden zudem neun Verletzte als «absolute Notfälle» und 246 weitere Menschen als «relative Notfälle» behandelt, sagte der Bürgermeister der Hauptstadt Mamoudzou, Ambdilwahedou Soumaila. Befürchtet wird aber eine weit höhere Todeszahl. Die Behörden sprachen am Sonntagabend von «sicherlich mehreren hundert» Toten. 

Der ungewöhnlich starke Sturm hatte auf der Inselgruppe im Indischen Ozean am Samstag eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Im Anschluss zog Chido in Richtung afrikanisches Festland nach Mosambik weiter.

Frankreichs Innenminister: Situation ist «dramatisch»

Frankreichs amtierender Innenminister Bruno Retailleau sagte nach einer Krisensitzung am Samstagabend in Paris, er fürchte, dass die Zahl der Toten weiter steigen werde. Die Situation in dem Überseegebiet sei «dramatisch».

Berichten zufolge zerstörte der Wirbelsturm, der Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 220 Stundenkilometern erreichte, zahlreiche Armenviertel. Bilder zeigten umgestürzte Strommasten, entwurzelte Bäume und zerstörte Dächer. Französischen Angaben zufolge waren mehr als 15'000 Haushalte ohne Strom, die Telefonkommunikation war eingeschränkt. 

Genaue Opferzahl noch nicht bekannt

«Um die Situation einzuschätzen, müssen wir vor Ort sein und uns die Trümmer und die völlig zerstörten Unterkünfte ansehen», sagte Minister Retailleau. Wahrscheinlich werde es Tage dauern, um die genaue Zahl der Todesopfer zu ermitteln. «Wir befürchten, dass sie hoch ist», sagte er. Wie aus seinem Umfeld verlautete, wird er am Montag in Mayotte erwartet.

Die Inselgruppe Mayotte, die geografisch zum Archipel der Komoren gehört, hatte 1974 für ihren Verbleib bei Frankreich gestimmt. Seit 2014 hat sie den Status eines äussersten Randgebiets der EU. Auch zwei Komoren-Inseln wurden von Chido getroffen, die Schäden dort waren den Angaben zufolge aber deutlich geringer.

Auf der Insel La Réunion, die ebenfalls französisches Überseegebiet ist, fand am Sonntagmorgen eine Krisensitzung statt. 

«Mit einer sehr starken Intensität getroffen»

Der Zyklon verstärkte sich, als er in der Nacht die Strasse von Mosambik überquerte, und erreichte am Sonntagmorgen mit heftigem Wind und Regen das afrikanische Festland etwa 40 Kilometer nördlich der mosambikanischen Stadt Pemba, wie der örtliche Wetterdienst erklärte. 

Der Wirbelsturm habe Pemba «mit einer sehr starken Intensität getroffen», sagte der Direktor des nationalen Wetterdienstes AFP. Das Kinderhilfswerk Unicef erklärte, zahlreiche Häuser, Schulen und Gesundheitseinrichtungen seien teilweise oder komplett zerstört worden. 

Es wurde erwartet, dass der Wirbelsturm mit starken Böen und Geschwindigkeiten von bis zu 260 Stundenkilometern in die Regionen Cabo Delgado und Nampula weiterzieht. In den kommenden 24 Stunden werde mit mehr als 250 Millimeter Niederschlag gerechnet, hiess es weiter. 

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