«Die USA werden sich dagegen sträuben»
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Rohstoff-Expertin Meyer:«Die USA werden sich dagegen sträuben»

Zwischen Saudis und China
Werden Erdölgeschäfte zum Teil bald in Yuan abgewickelt?

Saudi-Arabien wickelt seine Erdölgeschäfte in Dollar ab. Das könnte sich aber bald ändern: Exporte nach China könnten bald in Yuan bezahlt werden. Aber was bedeutet das für den Dollar?
Publiziert: 03.04.2023 um 19:35 Uhr
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Aktualisiert: 03.04.2023 um 19:40 Uhr
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80 Prozent der Erdölgeschäfte werden in Dollar abgewickelt. Noch.
Foto: Bloomberg via Getty Images
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Die beiden langjährigen Feinde Saudi-Arabien und Iran haben kürzlich einen Friedensvertrag unterzeichnet. Dabei hat China Vermittler gespielt. In den westlichen Medien wurde dies kaum thematisiert – dafür aber auf der Kurzvideo-Plattform Tiktok heiss diskutiert.

Der Grund: Zwischen China und Saudi-Arabien soll es Gespräche geben. Demnach könnte Saudi-Arabien die Öl-Exporte an China bald in der chinesischen Währung Yuan abrechnen, also dem Petro-Yuan. US-Tiktoker sehen deshalb die Rolle des Dollars als globale Reservewährung gefährdet.

Auf Tiktok wird der Petro-Yuan heiss diskutiert
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«Der Dollar ist in der Krise»:Auf Tiktok wird der Petro-Yuan heiss diskutiert

Saudi-Arabien gehört zu den Ländern, die am meisten Erdöl fördern: durchschnittlich 3,54 Millionen Barrel pro Tag. Ein Viertel der Erdölexporte gehen nach China. Aktuell rechnet Saudi-Arabien die Öl-Geschäfte noch komplett in Dollar ab – dem sogenannten Petro-Dollar. Blick erklärt dir, was der mögliche Deal zwischen Saudi-Arabien und China für die Weltwährung bedeuten könnte.

Wie realistisch ist der Petro-Yuan?

Weltweit werden 80 Prozent des Ölhandels in Dollar abgewickelt. Es gibt also bereits einige Länder, die ihre Ölgeschäfte nicht in Dollar abrechnen. Das sind oft Länder, die von den USA sanktioniert wurden und ihre Geschäfte deshalb nicht in Dollar abrechnen können. Wie beispielsweise Iran und Russland. In Russland wird seit Februar der Yuan sogar mehr gehandelt als der Dollar.

«Immer mehr Länder werden von den USA sanktioniert. Es ist deshalb vorherzusehen, dass immer mehr Länder dieses Problem umgehen wollen», sagt Ökonomin Cornelia Meyer gegenüber Blick. Neben China könnten also auch weitere Länder diesen Schritt wagen – um drohenden Sanktionen aus den USA bereits zuvorzukommen.

Was würde das für den Dollar bedeuten?

Das ist sehr schwierig abzuschätzen. Der Dollar würde aber sicher nicht an Stärke gewinnen. «Kurzfristig würde der Dollar sinken, dann würde er sich aber rasch wieder anpassen», sagt Meyer. Gerade langfristig könne es aber durchaus schleichend zu Änderungen kommen.

Der Dollar wäre zwar nach wie vor das universelle Zahlungsmittel. «Dieser Status würde aber etwas geschmälert werden», sagt Meyer.

Was können die USA dagegen machen?

Mehr als Druck auf Saudi-Arabien ausüben kann die USA kaum. «Saudi-Arabien braucht die USA. Aber die USA brauchen auch die Golfstaaten – und Saudi-Arabien kann die Stabilität der Golfstaaten garantieren», erklärt Meyer.

Die USA sind aber doch noch ein wenig im Vorteil: Denn sie garantieren für Sicherheit in Saudi-Arabien. Die saudische Währung Riyal ist bereits seit den 1980ern an den Dollar gekoppelt. «Deshalb werden die Saudis auch aufpassen, die USA nicht zu sehr zu verärgern», so Meyer.

Was wären die Auswirkungen auf den Schweizer Franken?

Direkte Auswirkungen auf die Schweiz oder den Franken wird es wohl keine geben. Neben dem Dollar zählen der Schweizer Franken sowie der japanische Yen als sichere Häfen. «Wenn eine dieser Währungen schwächelt, profitieren die anderen», sagt Meyer. Langfristig könnte der Schweizer Franken also an Stärke gewinnen.

Wieso kommt es zu diesen Überlegungen?

«Das geopolitische Gleichgewicht wandelt sich. Die Saudis werden immer im Interesse ihres Landes handeln», sagt Meyer. Denn sowohl die Saudis als auch die USA sind nicht gerade zufrieden miteinander.

Saudi-Arabien hat sich im jemenitischen Bürgerkrieg mehr Unterstützung erhofft. Und zudem versuchen die USA, mit Iran ein Atomprogramm-Abkommen abzuschliessen. Auch das kommt nicht gut an. Des Weiteren hat China mit der Vermittlerrolle im Streit mit Iran bei den Saudis Pluspunkte gesammelt.

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