Auf einen Blick
- Swisscard-Kunden werden Ziel von Phishing-Attacken durch gefälschte E-Mails
- Betrüger versuchen, Login-Daten zu stehlen und Konten zu übernehmen
- 2024 gingen beim Bundesamt für Cybersicherheit 12'000 Phishing-Meldungen ein
Bereits der Betreff der E-Mail erzeugt Neugier: «Aktualisieren Sie Ihr Profil bei Swisscard», steht da. Im Mail an sich, das angeblich von der Kreditkarten-Herausgeberin Swisscard stammt, werden die Empfänger dann aufgefordert, die Kundeninformationen upzudaten. Über einen QR-Code gelangt man dann auf die Firmenwebsite.
Nur: Die Website und die E-Mail sind beide gefälscht. Dahinter stecken Betrüger, die mit dieser sogenannten Phishing-Masche an Daten und Gelder der Swisscard-Kundschaft gelangen wollen. Aktuell sind vermehrt solche Gauner-Mails im Umlauf, wie die Kantonspolizei Zürich kürzlich in einer Mitteilung gewarnt hat. Auf Anfrage von Blick bestätigt Swisscard die Zunahme seit Mitte Februar.
So gehen die Betrüger im aktuellen Fall vor
Die Kantonspolizei Zürich beschreibt auf der Präventionswebsite Cybercrimepolice.ch das Vorgehen der Kriminellen: Zunächst versuchen die Betrüger, an die Login-Daten des Swisscard-Kundenkontos zu gelangen. Anschliessend wollen sie Sicherheitsschwellen wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung überwinden. Haben die Cyberkriminellen dann Zugriff aufs Konto, können sie dieses übernehmen und so unerlaubte Zahlungen ausführen.
Die Kreditkarten-Herausgeberin streicht heraus, dass sie kontinuierlich daran arbeite, Schutzmassnahmen zu verbessern, in Sicherheitslösungen zu investieren und die Kundschaft zu sensibilisieren. «Cyberkriminelle passen ihre Methoden ständig an, weshalb wir eng mit Sicherheitsbehörden und Branchenpartnern zusammenarbeiten, um effektive Gegenmassnahmen zu entwickeln», teilt eine Swisscard-Sprecherin gegenüber Blick mit.
Wie du dich schützen kannst
Generell ist Cyberkriminalität für die gesamte Finanzbranche eine anhaltende Herausforderung, schliesslich ist diese ein besonders attraktives Ziel für Betrüger. Das beweisen auch die vielen medial behandelten Fälle beispielsweise bei Twint, der Bank Raiffeisen oder der Schweizer Neobank Yuh. Und die Betrugsfälle nehmen stetig zu. Beim Bundesamt für Cybersicherheit gingen im letzten Jahr 2500 zusätzliche Meldungen von Phishing-Mails ein im Vergleich zu 2023 ein. Insgesamt waren es 2024 rund 12'000 solche Fälle.
Um die eigene Kundschaft zu sensibilisieren, hat Swisscard auf ihrer Website Sicherheitstipps für Kreditkarten zusammengefasst. Wer auf die Betrugsmasche hereingefallen ist, dem rät das Unternehmen Folgendes:
- Melde dich umgehend bei Swisscard. Dann werden die betroffenen Karten sofort gesperrt, um betrügerische Transaktionen zu verhindern.
- Ändere sofort dein Passwort des betroffenen Accounts und von weiteren Konten mit denselben Login-Daten.
- Erstatte bei der Polizei eine Anzeige.