Englisch, Französisch, Spanisch und viele mehr: Mit der Sprachlern-App Duolingo können über 40 Sprachen erlernt werden – darunter gar die «Star Trek»-Sprache Klingonisch. Bei den Angestellten ist jedoch gerade Zittern angesagt.
Denn einige Mitarbeitende müssen ihren Schreibtisch räumen: Sie werden durch künstliche Intelligenz (KI) ersetzt. Insgesamt hat Duolingo zehn Prozent der temporären Angestellten Ende 2023 freigestellt, wie CNN schreibt. Wie viele Beschäftigte betroffen sind, ist nicht bekannt.
Zwar werden nicht all diese Angestellte durch KI ersetzt. Gemäss Duolingo waren auch keine Vollzeitangestellten von den Änderungen betroffen. Klar ist aber: Die App setzt immer stärker auf künstliche Intelligenz: «Generative KI beschleunigt unsere Arbeit, indem sie uns hilft, neue Inhalte deutlich schneller zu erstellen», schrieb CEO Luis von Ahn beispielsweise in einem Aktionärsbrief im November.
Duolingo nutzt KI nach den Kündigungen noch mehr als bisher für das Erstellen von Sätzen für Kurse, das Erstellen von Listen akzeptabler Übersetzungen sowie das Überprüfen von Benutzerfehlerberichten, um Fehler schneller zu korrigieren. Zur Überprüfung der KI werden aber nach wie vor Menschen eingesetzt, heisst es weiter.
Mit Chatbot üben
Auch jetzt setzt Duolingo bereits auf die neue Technologie: Seit vergangenem März gibt es mancherorts die neue Abonnementsstufe «Duolingo Max» für rund 30 Dollar im Monat. Dabei ist die Duolingo-App mit GPT-4 von OpenAI verknüpft. Dabei können die App-Nutzerinnen und Nutzer mit dem Chatbot üben und lernen, warum eine Antwort richtig oder falsch ist.
Weltweit hat Duolingo gemäss eigenen Angaben 24,2 Millionen Nutzerinnen und Nutzer, die die App täglich nutzen. 5,8 Millionen zahlen für Zusatzdienste.
Auch CH Media hat über den Stellenabbau berichtet. Der Zuger Severin Hacker, der Duolingo mitgründete, sagte vergangenen März in einem Interview: «Der Mensch bleibt der beste Sprachlehrer. Aber viele Leute haben keinen Zugriff auf eine Lehrperson oder können sich diese nicht leisten. Und da können wir mit der künstlichen Intelligenz jetzt erst recht eine gute, erschwingliche Alternative bieten.» Generell zeigen sich Schweizer Chefs jedoch eher sketpisch gegenüber KI. (kae)