Ist diese Frau eine geniale Erfinderin oder eine Jobkillerin? Am besten fragt man wohl das Genie (oder das Ungeheuer), das Mira Murati (35) miterschaffen hat: Chat GPT. Bis der famose Textroboter seine Antwort ausspuckt, schauen wir in die Vita dieser erstaunlichen Dame. Als Chief Technology Officer des kalifornischen Unternehmens Open AI ist Mira Murati eine Mischung aus Hebamme, Logopädin und Gedächtnistrainerin der künstlichen Intelligenz. Sie ist das Brain hinter Applikationen wie der Bilderschleuder Dall-E oder eben Chat GPT.
Aufgewachsen ist Murati in Albanien. Früh tauchte sie in die Welt der Videogames ein. Wo sich andere als Ego-Shooter und Testosteron-Titanen hervortaten, war sie gedanklich auf einem höheren Level unterwegs: «Haben diese Charaktere auch eine Art logisches Denken?», überlegte sich Klein-Mira beim Gamen.
Von Tesla zu Open AI
Später übersiedelte Murati in die USA, wo sie Ingenieurwissenschaften studierte. Danach führte sie ihr beruflicher Weg von der Weltraumbranche (Zodiac Aerospace) über Tesla und Leap Motion (Computersensoren, heute Ultraleap) zu Open AI.
Mira Murati, ein Nerd? Mensch-Maschine, kaltes Interface zwischen Bits, Bytes und Business? Nein. In ihren TV-Auftritten, etwa in der «Daily Show» mit Trevor Noah, zeigt sie natürliche Intelligenz und Nahbarkeit, ohne etwas über sich zu verraten. Offen für Fragen, die ihr Baby Chat GPT aufwirft. Meist stark generalisierend: «Unsere Technologie hat einen grossen Einfluss auf die Gesellschaft – aber die Gesellschaft selber kann und sollte die Technologie mitgestalten.» Das kann alles heissen. Oder nichts. Oder beides.
«Ohne alle Fakten zu kennen»
Apropos: Jetzt steht die Antwort auf unsere eingangs erwähnte Chat-GPT-Anfrage – Letztere nennt sich im Fachjargon übrigens «Prompt». Im Konzentrat heisst es: «Es wäre unfair, jemanden als Jobkillerin zu bezeichnen, ohne alle Fakten zu kennen.» Murati hätte es wohl gleich gesagt.
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