Auf einen Blick
- SNB senkte Leitzins viermal, Hypothekarzinsen sinken deutlich
- Saron-Hypotheken erstmals seit Ende 2023 wieder günstiger als 10-Jahres-Festhypotheken
- Vier von fünf Schweizern wählten im vierten Quartal dennoch langfristige Festhypotheken
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) verabschiedete sich im letzten Jahr von der Hochzins-Politik. Insgesamt viermal senkten die hiesigen Währungshüter den Leitzins – zuletzt im Dezember beim ersten Zinsentscheid von Martin Schlegel (48) als SNB-Präsident gar um 50 Basispunkte. Der Leitzins liegt deshalb bei noch 0,5 Prozent. Und Schlegel hat für dieses Jahr sogar die Rückkehr zu Negativzinsen nicht ausgeschlossen.
Die Zinswende hin zu einer lockereren Geldpolitik ist eine gute Kunde für Immobilienbesitzer. So setzten die Zinssätze für Hypotheken auch im letzten Quartal 2024 ihren Abwärtstrend fort. Insbesondere im Jahresvergleich sind die tieferen Hypothekarzinssätze augenfällig: Der Richtsatz für zehnjährige Festhypotheken lag Ende Dezember bei 1,63 Prozent. Das sind somit gut 0,6 Prozentpunkte weniger als noch Anfang Jahr, wie aus dem Hypothekenbarometer des Vergleichsportals Comparis für das vierte Quartal 2024 hervorgeht. Um fast denselben Wert sanken die fünfjährigen Festhypotheken, deren Richtsatz Ende 2024 bei 1,44 Prozent notierte. Comparis hat für die Erhebung die Referenzzinsen von über 30 Kreditinstituten ausgewertet.
Saron-Hypothekarzinsen deutlich billiger
Die Saron-Hypotheken haben sich letztes Jahr sogar noch stärker vergünstigt – nämlich gleich um 1,25 Prozentpunkte. Noch sind sie zwar teurer als Festhypotheken mit mittlerer Laufzeit. Jedoch sind die Saron-Hypotheken nun erstmals seit Ende 2023 wieder billiger als 10-Jahres-Festhypotheken, wie dies zuvor jahrelang der Fall gewesen war. Gerade der etwas überraschende Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte im Dezember haben die Saron-Hypotheken markant günstiger gemacht.
Erstrangige Saron-Hypotheken kosteten nach der letzten SNB-Zinssenkung im Durchschnitt um die 1,1 bis 1,6 Prozent. Die Spanne für fünfjährige Festhypotheken betrug zwischen 1 bis 1,5 Prozent. Und zehnjährige Festhypotheken wurden um die 1,1 bis 1,7 Prozent gehandelt.
Schweizer setzten auf langfristige Festhypotheken
Obwohl mittelfristige Festhypotheken und Saron-Hypotheken eigentlich billiger waren, setzten Herr und Frau Schweizer im vierten Quartal stark auf Verlässlichkeit. So entschieden sich rund 77 Prozent aller Hypothekarnehmenden für eine Festhypothek mit einer Laufzeit von 10 Jahren und länger. Zum Vergleich: In den beiden ersten Quartalen des Jahres lagen die Anteile noch bei 40 bis 50 Prozent. «Neben hoher Planungssicherheit dürften attraktive Konditionen zu diesem Entscheid beigetragen haben», sagt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert.