Es sind nicht die Hollywoodstars, deren Fehlen für Gesprächsstoff sorgte. An der Eröffnung des diesjährigen Zurich Film Festival war ein ganz anderer aufgrund seines Fernbleibens das «Talking Piece»: Urs Rohner, ehemaliger Verwaltungsratspräsident der mittlerweile toten Credit Suisse, gehörte zu den Stammgästen des Zürcher Glamour-Anlasses. Sie waren jahrelang das ungekrönte Königspaar auf dem grünen Teppich: Nadja Schildknecht als Co-Gründerin des ZFF und ihr Mann Urs Rohner als Kopf des damaligen Hauptsponsors. Höher geht nicht.
Seit diesem Frühling aber, seit die CS durch Missmanagement und andere Formen höherer Gewalt zu Boden gebracht worden ist, gehört Rohner zur Gilde der öffentlich in Ungnade gefallenen Bankmanager. Zum Klub gehören die Ex- CS-Chefs Lukas Mühlemann (73) und Tidjane Thiam (61), Ex-Raiffeisen-Boss Pierin Vincenz (67) und Marcel Ospel (1950–2020). Vom Ex-UBS-Präsidenten erzählt man sich bis heute, wie er die Ächtung der Limmatstadt erfahren musste.
So hart wie Ospel hat es Rohner nicht erwischt, und schliesslich hat er sich weder zivil- noch strafrechtlich etwas zuschulden kommen lassen. Aber Frau Schildknecht kam am Donnerstag alleine. «Zürich ist da recht brutal», sagt ein Bekannter Rohners.