Der Bundesrat lockert. Es ist der grösste Schritt in Richtung Normalität seit zwei Jahren. Die Zertifikatspflicht für Restaurants, Fitnesszentren und Museen wird abgeschafft. Ebenso die Einschränkungen für private Treffen. In Läden und am Arbeitsplatz fällt ab morgen die Maskenpflicht. Im ÖV muss sie weiterhin getragen werden.
Beim Beck am Bahnhof ohne Maske ein Gipfeli kaufen zu können und sie im Zug dann anlegen zu müssen – das findet Ueli Stückelberger eine schlechte Idee. Der Direktor des Verbands öffentlicher Verkehr (VöV) will die Maskenpflicht in Zug und Bus noch beibehalten.
Gleichstellung von ÖV und Läden
Es wäre ein «verwirrendes Signal», würde die Maskenpflicht nur noch in Bahn und Bus gelten, sagt Stückelberger gegenüber SRF. Wenn die Maske im ÖV bleibt, müsse sie auch in den Läden bleiben. «Für uns ist es wichtig, dass wir möglichst gleichbehandelt bleiben mit den Läden», so Stückelberger.
Ganz anders sieht dies Christa Markwalder. Die FDP-Nationalrätin und Präsidentin der Swiss Retail Federation pochte auf eine Aufhebung der Maskenpflicht im Detailhandel. Einer Gleichstellung mit dem ÖV kann sie nichts abgewinnen: «Die Situation im ÖV und in den Läden ist komplett eine andere.»
Schutzkonzepte weiterführen
Kundinnen und Kunden hielten sich im Laden viel weniger lang auf als im öffentlichen Verkehr. Nie sei der Detailhandel ein Ansteckungsort gewesen. «Die Schutzkonzepte haben funktioniert und werden auf freiwilliger Basis aufrechterhalten», sagt Markwalder.
Das Personal sowie die Kundinnen und Kunden würden ermuntert, weiter Maske zu tragen, um ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. (gif)