In einer Pandemie muss der Staat die persönlichen Freiheiten einschränken, um Ansteckungen, Todesfälle und eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Aber er muss diesen Zweck mit möglichst geringen Einschränkungen und Kosten erreichen. Das gebietet der Artikel 5 der Bundesverfassung: «Staatliches Handeln muss im öffentlichen Interesse liegen und verhältnismässig sein.»
Konkret heisst das etwa, dass jemand nur dann und nur so lange in Isolation geschickt werden darf, als er oder sie tatsächlich ansteckend ist. Entscheidend dafür ist der PCR-Test. Dabei wird der Nasenabstrich so lange verdoppelt, bis das Virus festgestellt werden kann. Ist das zum Beispiel schon nach dem 15. Zyklus der Fall, ist die Virenlast sehr hoch. Wird der Test erst nach 35 Zyklen positiv, ist die Virenlast zehn Millionen Mal kleiner.
Nach Angaben des deutschen Robert-Koch-Instituts lässt sich schon aus Proben mit 30 Zyklen oder mehr in Laborversuchen kein Virus mehr vermehren. Andere Quellen setzen die Zyklus-Schwelle (Fachjargon Ct-Wert) der Ansteckungsgefahr schon bei 25 oder gar bei 21 Zyklen an. Dennoch werden PCR-Test routinemässig mit 40 Zyklen durchgeführt.
Es müssten gar nicht so viele isoliert werden
Was das bedeutet, konnte man neulich in einer Studie des renommierten Medizin-Journals «Lancet» nachlesen: «Die meisten mit Covid angesteckten Personen sind nur 4 bis 8 Tage lang ansteckend. Dieses kurze Zeitfenster kontrastiert mit einer Periode von 22 bis 33 Tagen, in denen ein PCR-Test positiv ausfällt.»
Rein rechnerisch heisst dass, dass maximal 36, vielleicht aber auch nur 12 Prozent der PCR-Positiven ansteckend sind und isoliert werden müssten. Oder anders ausgedrückt: Auf jede ansteckende Testperson werden noch 2 bis 7 weitere für 10 Tage in Isolation gesteckt. Dazu kommen noch etwa 30 «enge Kontaktpersonen» in Quarantäne.
Nun kann man sich darüber streiten, wo genau die Grenze der Ansteckungsgefahr liegt. Aber der Punkt ist, dass wir diese Diskussion gar nie geführt haben. Der PCR-Test mit 40 Zyklen ist und bleibt das Mass aller Dinge. Deshalb haben wir auch die Chance der Antigen-Schnelltests bis heute verschlafen. Diese Tests sind viel weniger sensibel als ein PCR-Test, aber sie sind – wesentlich schneller und billiger.
Schnelltest versus teure PCR-Testerei
Der Schnelltest von Roche etwa weist nach dieser Studie eine Fehlerquote von 3 bis 8 Prozent auf im Vergleich zu einem PCR-Test mit 25 bis 30 Zyklen. Doch selbst bei einer Fehlerquote von 20 Prozent könnte man mit zwei flächendeckenden Tests, wie ihn der Virologe und E-Mediziner Thomas Krech vorgeschlagen hat, 80 Prozent aller Personen, die Covid-19 weitergeben können – darunter alle Superspreader –, aus dem Verkehr ziehen. Laut Krech würde das rund 400 Millionen Franken kosten und 90'000 Leute müssten in Isolation. Zum Vergleich: Die PCR-Testerei hat bisher rund 800 Millionen Franken gekostet, rund 600'000 Leute zur Isolation «verurteilt», aber wenig bewirkt.
Kein Wunder, denn das Prozedere der PCR-Tests ist so langsam, dass die 4 bis 8 ansteckungsrelevanten Tage meist schon vorbei sind, wenn das Ergebnis vorliegt.
Immunsystem besser vorbeugend stärken
Doch die schlimmsten Verstösse gegen die Verhältnismässigkeit wurden wohl bei der Behandlung und Vorbeugung gemacht. Im Endeffekt haben wir ein Jahr nur darauf gewartet, dass wir mit einer neuen Technologie das spezifische Immunsystem impfen, beziehungsweise stärken können.
Warum haben wir in der Zwischenzeit nicht die uralte Technologie – Vitamin D3, C, Zink und Co. – genutzt, um schon mal unser unspezifisches Immunsystem zu stärken? Nicht einmal über die eigne Nasenspitze hinaus haben wir gedacht: Zwar haben wir mit PCR-Test schon fast 6 Millionen Mal das Virus aus unseren Nasen gekratzt, müssen uns jetzt aber von den Argentiniern erklären lassen, dass man das Virus mit einem Nasenspray aus roten Algen wirksam bekämpfen kann. Es stand im BLICK.