Da hat Thomas Krech (67) mächtig was ausgelöst. Der Mediziner und Unternehmer will die Schweiz in acht Tagen aus dem Lockdown hieven. Sein kühner Corona-Plan sorgt in der Schweiz für Aufregung – und in Bundesbern für Stunk! «Ich bin heute nur am Telefon», sagt Krech zu BLICK.
Seine Idee wurde am Freitag auf höchster Stufe diskutiert. An der Bundesratssitzung hatte sie aber einen mächtigen Gegenspieler: Gesundheitsminister Alain Berset (48). Der SP-Bundesrat setzt auf eine andere Schnelltest-Strategie, die 1 Milliarde Franken kostet. Krechs Plan hätte die Bundeskasse nur mit geschätzten 400 Millionen Franken belastet.
Was Berset von der Idee des Thurgauers hält, sagte er am Freitag an der Pressekonferenz der Öffentlichkeit. Der Gesundheitsminister zerpflückte den Plan. «Es ist eine Illusion, das Problem damit aus der Welt zu schaffen», so Berset. Eine zu frühere Lockerung der Massnahmen berge die Gefahr, dass die Schweiz die Kontrolle verliere.
Auch der Chef-Epidemiologe gibt Plan eine Abfuhr
Doch Krech hält dagegen. Auch nach den Lockerungen würde es noch Massnahmen geben, einfach keinen Lockdown. In seinem Papier schlägt der Arzt vor, dass an Grenzübergängen weiterhin alle Einreisenden einen Schnelltest machen müssten. Weiter soll es Massentests geben, aber nicht mehr flächendeckend. Und: An der Maskentragpflicht soll festgehalten werden.
In den acht Tagen zuvor will Krech sämtliche positiven Fälle mit Schnelltests und einer strikten Quarantäne isolieren – und so das Virus in der Schweiz nahezu loswerden.
Chef-Epidemiologe Patrick Mathys dazu an der Pressekonferenz: «Es ist eine Illusion, zu glauben, dass man alle positiven Fälle aufdecken kann, wenn zu einem Zeitpunkt alle Menschen getestet werden.» Einerseits gebe es bei den Tests Fehlerquoten. Andererseits könne das Virus bei Infizierten je nach Infektionsstadium noch nicht nachgewiesen werden. Ausserdem sei die Schweiz keine Insel. Es werde immer wieder importierte Infektionsfälle geben.
Krech gibt nicht auf
«Schade, ich bin überzeugt von meiner Idee», sagt Krech zu BLICK. Er gibt nicht auf, will weiter Druck auf die Politik ausüben. «Wir könnten Corona innert acht Tagen unter Kontrolle bringen», hält er fest.