Wilde Gerüchte am Paradeplatz
Bei der CS wackeln Stühle – auch der von Gottstein?

Die Credit Suisse kommt nicht aus den Negativschlagzeilen heraus. Für das erste Quartal wird wieder ein happiger Verlust erwartet. Die Grossbank kündigt bereits Personalwechsel an – auch der Stuhl von CEO Thomas Gottstein wackelt. Kommts am Mittwoch zum grossen Knall?
Publiziert: 26.04.2022 um 20:12 Uhr
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Aktualisiert: 27.04.2022 um 06:37 Uhr
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Credit-Suisse-CEO Thomas Gottstein ist im Februar 2020 mit grossen Plänen angetreten.
Foto: keystone-sda.ch
Nicola Imfeld

Bereut CS-Präsident Axel Lehmann (63) bereits seinen Wechsel, wenn er tagtäglich am Paradeplatz am Hauptgebäude der UBS vorbeiläuft? Während seine ehemalige Arbeitgeberin am Dienstag mit einem Gewinnsprung von 17 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar erneut ein Spitzenergebnis präsentierte, steckt die Credit Suisse weiterhin tief in der Krise.

Nach dem Skandaljahr 2021 hat sich die Serie von Pleiten und Pannen für die zweitgrösste Schweizer Bank auch im neuen Jahr fortgesetzt. Die Meldungen reichen von Verlusten über Abschreibern bis hin zu ungelösten Rechtsfällen – Lehmann bleibt seit seinem Amtsantritt Anfang Jahr nichts erspart.

Spätestens seit der Gewinnwarnung von letzter Woche ist klar, dass die CS am Mittwoch einen happigen Verlust für die ersten drei Monate des Jahres verkünden wird. Die Gerüchteküche brodelt aber schon länger: Der Stuhl von CEO Thomas Gottstein (58), der vor zwei Jahren das Steuer von Tidjane Thiam (59) übernahm, soll gewaltig wackeln.

Wird Gottstein ersetzt?

Seit seinem Amtsantritt hat sich der Börsenwert der CS auf 6.69 Franken halbiert. Kein Wunder wird in der Finanzbranche spekuliert, wer die Grossbank in ruhigere Gewässer lenken könnte. Die «Handelszeitung» hat diese Woche bereits vier mögliche Nachfolger von Gottstein ins Spiel gebracht.

Aus anderen Quellen hingegen ist zu vernehmen, dass Lehmann noch nicht mit dem sympathischen Zürcher brechen und stattdessen andere Positionen auswechseln will.

CS kündigt Personalwechsel an

Dass es zu einem Knall kommen wird, verheimlicht indes auch die CS nicht mehr. Die Anleger werden mit einer für einmal aktiven Kommunikation bereits darauf eingestimmt. Über die letzten Monate habe man die Umsetzung der neuen Strategie und Organisationsstruktur fortgesetzt, teilt die Bank mit.

Als Teil dieser Arbeit beschäftige man sich «regelmässig mit dem Thema Nachfolgeplanung und Ernennungen für gewisse leitende Positionen, unter anderem für bestimmte juristische Einheiten, Regionen und potenzielle Geschäftsleitungspositionen».

Wechsel des Chefjuristen

Das sind klare Worte für eine Grossbank. Erste Personalentscheide könnten schon am Mittwoch bei der Publikation des Quartalsergebnis verkündet werden. Chefjurist Romeo Cerutti (57) soll Medienberichten zufolge nach 16 Jahren seinen Posten räumen müssen.

Als potenzieller Nachfolger wird der erfahrene Markus Diethelm (64), der Ende 2021 von seinem Job als UBS-Chefjurist zurückgetreten ist, gehandelt. Sollten sich die Spekulationen bestätigen, würde Diethelm den gleichen Weg wie Ex-Kollege Lehmann einschlagen.

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