Bank will Umbruch nach Skandalen
Credit Suisse will mehrere Topmanager loswerden

Die Credit Suisse reagiert auf die Skandalreihe. Gleich mehrere Topmanager sollen die Bank verlassen.
Publiziert: 24.04.2022 um 16:31 Uhr
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Die Credit Suisse kommt nicht aus den Negativschlagzeilen heraus.
Foto: keystone-sda.ch

Credit-Suisse-CEO Thomas Gottstein (58) durchlebt eine unruhige Zeit – und das bereits ab seinem Amtsantritt im Februar 2020. Seither sind der Schweizer Grossbank im Wochen- und Monatsrhythmus Skandale um die Ohren geflogen. Zuletzt musste Gottstein auch noch für das Frühjahr 2022 einen erneuten Verlust in Aussicht stellen.

Gemeinsam mit dem neuen Verwaltungspräsident Axel Lehmann (63) steht Gottstein vor der Mammutaufgabe, die CS zurück in die Erfolgsspur zu führen. Dafür wollen sie nun gleich mehrere Topmanager ersetzen. Chefjurist Romeo Cerutti, Finanzchef David Mathers und Helman Sitohang, CEO der Region Asien-Pazifik, sollen ausgetauscht werden, wie die «NZZ am Sonntag» gemäss Insidern berichtet. Als Nachfolger für Cerutti soll Markus Diethelm (65) gehandelt werden. Dieser war bis November 2021 noch für die Rechtsabteilung der UBS verantwortlich.

Harte Linie bei Gerichtverfahren

Die Rechtsabteilung unter Cerutti sah sich in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Klagen konfrontiert. Vor einigen Monaten hat ein Gericht auf Bermuda die Bank zu einer Zahlung über 500 Millionen Franken an den ehemaligen georgischen Ministerpräsidenten Bidsina Iwanischwili (66) verurteilt.

Während sich andere Banken bei Rechtsverfahren in den letzten Jahren um Vergleiche bemühten, setzte die CS mit Cerutti auf einen Konfrontationskurs.

Neue Gesichter, skandalfreie Zukunft?

Die beiden Abgangskadidaten Cerutti und Mathers sind beide CS-Urgesteine. Cerutti ist seit 2006 bei der Bank, Mathers gar schon seit 1998. Damit sind sie auch Teil der wenig ruhmreichen letzten Jahre.

Helman Sitohang dürfte seine interne Position mit dem Milliardendebakel um Greensill-Fonds verspielt zu haben. Gottstein und Lehmann scheinen die Skandal-Jahre mit neuem Personal hinter sich lassen zu wollen. An der Generalversammlung am kommenden Freitag wird die Führungsetage aufgrund des Quartalsverlusts erneut nicht punkten können. (smt)

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