Also doch! Bei Reno gehen die Läden runter. Der grosse deutsche Schuhhändler mit einem Filialnetz auch in der Schweiz und Österreich hat Konkurs angemeldet. Die Mitarbeitenden wurden bereits am Mittwoch über die Firmenpleite informiert. Nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters sind fast 1100 Angestellte von der bevorstehenden Schliessung betroffen.
Die Reno-Pleite überrascht wenig. Auch wenn Dieter Metz, Geschäftsführer der CM.Sports GmbH, die seit dem 1. Oktober 2022 Eigentümerin aller Reno-Filialen und des Onlineshops ist, noch im Dezember gegenüber Blick versicherte: «Reno ist nicht insolvenzgefährdet!» Und nachschob: «Ich will Reno in eine nachhaltig profitable Zukunft führen.»
Denn schon damals berichtete Blick, dass es nicht gut um den Schuhfilialisten stehe, vor allem nicht in Deutschland. Es zeigten sich Parallelen zur Pleite von Vögele Shoes in der Schweiz. Zur Erinnerung: Es war ebenfalls der Deutsche Dieter Metz, dem die Uznacher Traditionsfirma gehörte, und der die Schuhkette Vögele sterben liess.
Wie lange geht das noch gut in der Schweiz?
Seine Reno-Angestellten in der Schweiz gaben damals schon zu Protokoll, dass sie auf eine Insolvenz der Schuhkette zulaufen. Das Geschäft scheint auf wackligen Beinen zu stehen. Allerdings: Das Insolvenzverfahren läuft derzeit nur für die derzeit 180 deutschen Reno-Filialen.
Die 17 Läden in der Schweiz sind von davon nicht betroffen. Aber wie lange noch? «Wie gesagt, ist die Schweiz von dem Insolvenzantrag ausgenommen», sagt Reno-Sprecherin Lisa Müller auf Anfrage. In Deutschland müsse man sich jetzt erstmal einen Überblick verschaffen. «Das ist, Stand heute, alles, was wir auch zum Schweizer Geschäft sagen können.»
Laut Müller war das Reno-Management bis zuletzt bestrebt, Kosten einzusparen und Restrukturierungsmassnahmen durchzusetzen, um «wieder in die Gewinnzone zu gelangen». Aber fehlende Ware, die Teuerung, steigende Energiekosten und der Ukrainekrieg hätten die Bemühungen zunichtegemacht. «Es ist dann nur der Schritt in die Insolvenz geblieben», sagt Müller. Weitere Angaben, etwa wie gut das Geschäft der Schweizer Schwester-Filialen noch laufe, wollte sie nicht machen.