Die Lage am Schweizer Arbeitsmarkt hat sich im dritten Quartal weiter verbessert. Laut dem Swiss Job Market Index des Personaldienstleisters Adecco hat die Zahl der Stelleninserate nun gar das Vor-Corona-Niveau erreicht.
Der Index kletterte im dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 9 Prozent in die Höhe, gemäss der Adecco-Studie. Gegenüber dem Vorjahr betrage die Zunahme gar 28 Prozent.
«Die Unternehmen setzen den positiven Trend in ihrer Personalsuche fort», wird Anna von Ow vom Stellenmarkt-Monitor Schweiz in der Mitteilung zitiert. Damit habe der Adecco Job Index erstmals seit Ausbruch der Pandemie das Vorkrisenlevel erreicht.
Erholung in der Gastronomie
Getragen wird die gute Entwicklung bei den Stelleninseraten den Angaben zufolge auch von der Erholung in der von Corona gebeutelten Hotel- und Gastronomiebranche. Da seien seit einem halben Jahr wieder deutlich mehr Stellen ausgeschrieben worden.
Die Branche habe derzeit gar mit Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Arbeitskräften zu kämpfen. «Viele Mitarbeitende im Gastrobereich haben während der Corona-Pandemie Jobs in anderen Branchen gefunden und haben nun deutlich höhere Erwartungen bezüglich Arbeitszeit und -ort», führt Monica Dell‘Anna, Chefin der Adecco Gruppe Schweiz aus.
So traf Corona die Gastronomie
Die Berufe von Gastronomie und Hotellerie erlitten 2021 verglichen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 Einbussen in der Zahl ausgeschriebener Stellen (-36 Prozent).
Allerdings unterschied sich deren Grössenordnung zwischen verschiedenen Berufen: Die Stelleninserate für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rezeption sowie Portiers nahmen 2021 mit -52 Prozent am stärksten ab, gefolgt von Inseraten für Hilfsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in Küche, Service, Wäsche und Reinigung und andere Berufsleute des Gastgewerbes mit -46 Prozent, Restaurations- und Hotelfachmänner und -frauen mit -43 Prozent sowie Köchinnen und Köche mit -24 Prozent.
Trotz der Zunahme der Stelleninserate liegt der Subindex der Ausschreibungen für das Gastgewerbe und die Hotellerie im Sommerhalbjahr 2021 aber noch immer um 14 Prozent unterhalb des Werts aus dem Sommerhalbjahr 2019, als die Welt noch frei von Corona war.
Und bis der Mitte März 2020 erzielte Höchstwert von 139 Punkten bei den Stellenausschreibungen der Branche erreicht werde, werde es wohl noch länger dauern, so die Mitteilung. (SDA/uro)