Das Bruttoinlandprodukt verzeichnete gemäss der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung einen Rückgang von 2,4 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilt. Das sind rund 15,46 Milliarden Franken weniger als 2019. Damit ist die Schweizer Wirtschaft im Coronajahr 2020 zwar weniger stark geschrumpft als bisher gedacht, verliert aber trotzdem an Wirtschaftskraft wie schon lange nicht mehr.
Die markante Abnahme des BIP im 2020 ist laut dem BFS eine Folge der Covid-19-Pandemie. So seien insbesondere die privaten Konsumausgaben eingebrochen. Sie nahmen laut den Angaben um 3,7 Prozent ab, so stark wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.
Wichtige Exporte-Anteile fielen weg
Die Ausgaben für Restaurants und Hotels, Verkehr, Bekleidung sowie Freizeit und Kultur hätten markant abgenommen. Für Lebensmittel sowie in geringerem Ausmass für die Gesundheit sei dagegen mehr ausgegeben worden.
Auch bei den Investitionen gab es ein sattes Minus (-1,8 Prozent), wobei vor allem die Ausrüstungsinvestitionen (-2,5 Prozent) zurückgingen. Und auch im Aussenhandel zeigten sich grosse Covid-Folgen. Besonders ausgeprägt rückläufig waren die Dienstleistungsexporte, die sich um fast 15 Prozent zurückbildeten.
Arbeitsmarkt erholt sich
Der Schweizer Stellenmarkt hat sich hingegen weiter erholt. Die Zahl der Stellen stieg innert Jahresfrist um 0,6 Prozent auf insgesamt 3,99 Millionen Vollzeitstellen. Damit stieg dieser Index das erste Mal nach vier Rückschlägen in Folge. Und die Aussichten für die Beschäftigten zeigen weiter nach oben.
Insgesamt zählte das Bundesamt für Statistik (BFS) im zweiten Quartal dieses Jahres 5,13 Millionen Beschäftigte in der Schweiz. Saisonbereinigt belief sich der Wert auf ebenfalls rund 5,13 Millionen, was gegenüber dem Vorquartal einer Zunahme um 0,2 Prozent entspricht.
Gastgewerbe bleibt schwierig
Der Beschäftigungszuwachs ist vor allem auf den Dienstleistungssektor zurückzuführen (+1,1 Prozent), während die Beschäftigung in der Industrie und im Baugewerbe um 1,2 Prozent abnahm. Zu kämpfen hat weiterhin das Gastgewerbe, wo ein Rückgang um 19'000 Stellen oder 8,3 Prozent gemeldet wurde.
Nach Regionen betrachtet ging es in fünf von sieben Grossregionen nach oben. Im Jahresvergleich nahm die Beschäftigung nur in der Nordwestschweiz mit 0,2 Prozent und der Zentralschweiz (-0,8 Prozent) ab. Am stärksten fiel die Erholung derweil in der Ostschweiz mit +1,5 Prozent aus. Kräftig angezogen hat die Anzahl offener Stellen. Insgesamt wurden 24'300 offene Stellen (+39,7 Prozent) mehr gezählt als im Vorjahr. (SDA/gif)