Wie von Analysten erwartet
EZB lässt Leitzins weiter unberührt

Aufgrund der weiter bei über 2 Prozent liegenden Inflation beschliesst die EZB, den Leitzins unverändert zu belassen. Während Investoren weiter sehnsüchtig Entspannung hoffen, haben Analysten diesen Schritt kommen sehen.
Publiziert: 11.04.2024 um 14:16 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2024 um 17:58 Uhr
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Die SNB überraschte bei dem letzten Entscheid mit einer Senkung des Leitzinses um 0,25 Punkte.
Foto: AFP
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Olivia RuffinerRedaktorin

Die Europäische Zentralbank lässt die Leitzinsen im Euroraum trotz der rückläufigen Inflation zum fünften Mal in Folge unverändert. Der Zins, zu dem sich Banken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können, liegt weiter bei 4,5 Prozent. Der Einlagenzins, den Banken für parkierte Gelder erhalten, beträgt unverändert 4,0 Prozent. Die EZB bestätigt mit dem Entscheid die Erwartungen von Marktbeobachtern und Ökonomen. 

Vor dem Zinsentscheid der EZB machte sich unter den Anlegern an der Börse Nervosität breit. Der Deutsche Aktienindex DAX gab im Verlauf des Handelstags leicht nach und notierte bei Börsenschluss unter 18'000 Punkten.

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Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine zogen die Verbraucherpreise im Euroraum deutlich an, die Inflationsrate für das Gesamtjahr stieg auf 6,9 Prozent. Die EZB reagierte ab Juni 2022 mit zehn Leitzinserhöhungen in Folge. Zuletzt entschied sie im März, den Leitzins unverändert zu lassen.

Unterdessen ist die Inflation in der 20-Ländergemeinschaft im März auf 2,4 Prozent gesunken. Im Februar hatte sie noch bei 2,6 Prozent gelegen. Die EZB nähert sich damit ihrer Zielmarke von 2,0 Prozent, die sie als optimales Inflationsniveau ansieht.

Schweiz senkte als Erste Leitzins

Anders sieht es in der Schweiz aus: Die Inflation ist im internationalen Vergleich moderat. Im März lag sie bei 1,0 Prozent. Analysten hatten mit einem Wert zwischen 1,2 und 1,5 Prozent gerechnet.

Infolgedessen kündigte die Schweizerische Nationalbank (SNB) im März als erste Nationalbank eine Leitzinssenkung an. Präsident Thomas Jordan (61) überraschte die Märkte mit einer Senkung um 0,25 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent. Generell habe sich der Preisdruck in der Schweiz «sehr entspannt», sagte Raiffeisen-Chefökonom Fredy Hasenmaile der Nachrichtenagentur AWP. Die aktuelle Inflationsrate von 1,0 Prozent gebe der SNB mehr Spielraum, den Leitzins an ihrer nächsten Sitzung weiter zu senken.

Fed tritt in den USA auf die Bremse

Angesichts der hartnäckig hohen Inflation in den USA will sich die Notenbank Federal Reserve (Fed) mit der Zinswende noch Zeit lassen. Das Fed belässt den Leitzins bei der letzten Sitzung bei einer Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent. Die Währungshüter wiesen darin auf «enttäuschend ausgefallene» Inflationsdaten in vergangenen Monaten hin. 

Die Verbraucherpreise legten im März in den USA überraschend kräftig auf 3,5 Prozent zu. Die Teuerungsrate entfernte sich damit weiter vom Ziel der Fed, das wie bei der EZB und der SNB bei 2 Prozent liegt.

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