Wie kommt er an 44 Milliarden Dollar?
Musk hat gar nicht genug Cash für Twitter-Kauf!

Tesla, Space X, Paypal – und jetzt reiht sich auch noch Twitter in die illustre Reihe von Firmen, in denen Elon Musk die Finger im Spiel hat. Beim Kauf musste aber auch der reichste Mensch der Welt auf die Hilfe von Kreditgebern zurückgreifen.
Publiziert: 26.04.2022 um 11:48 Uhr
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Aktualisiert: 26.04.2022 um 12:07 Uhr
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Elon Musk hat Twitter gekauft.
Foto: AFP

Twitter wird zur One-Man-Show. Tech-Milliardär Elon Musk (50) kauft sich den amerikanischen Kurznachrichtendienst. Der Verwaltungsrat der Plattform gab seinen Widerstand gegen Musks Übernahmeattacke nach nur wenigen Tagen auf und stimmte einem Deal zu.

Der Kaufpreis für Twitter: insgesamt 44 Milliarden Dollar. Musks' Vermögen wird auf rund 260 Milliarden Dollar geschätzt. Damit ist er der reichste Mensch der Welt – und trotzdem hat er nicht genügend flüssige Mittel, um den Twitter-Kauf zu stemmen! Das Problem: Der Löwenanteil seines Kapitals steckt in Aktienanteilen seiner Firmen Tesla und Space X.

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Übernahme bis Ende Jahr

Medienberichten zufolge hat Musk vergangene Woche Tesla-Aktien im Wert von 25,5 Milliarden Dollar verpfänden müssen, um einen Bankkredit zu erhalten. Zusammen mit Barmitteln von ungefähr 21 Milliarden Dollar kann Musk das nötige Kleingeld für den Kauf der Mehrheit der Twitter-Aktien zusammenschaufeln.

Musk hält bereits gut 9 Prozent. Er muss jetzt alle Investoren von einem Verkauf überzeugen, wenn er Twitter tatsächlich kaufen will. Dafür bietet Musk mit 54.02 Dollar einen deutlich höheren Kaufpreis pro Aktie, als sie im Moment wert ist.

Twitter und Musk gaben sich Zeit bis Ende des Jahres, um den Verkauf abzuschliessen. Einzig verbleibende Hürde im Twitter-Deal: Es müssen noch genug Twitter-Aktionäre Musk ihre Anteile verkaufen, damit er die Kontrolle übernehmen kann. Dann will der Tesla-Besitzer Twitter von der Börse nehmen.

Musk gehe es nur um Demokratie

Öffentlich schiebt Musk ritterliche Gründe für seine Übernahme vor. Er wolle Bots und Spam auf der Plattform beseitigen und alle 206 Millionen Twitter-Nutzer authentifizieren. Bislang haben lediglich 400'000 Nutzer das berühmte blaue Häkchen. Es gehe ihm um nichts anderes als die Demokratie, sagte Musk in der Vergangenheit und schrieb sich gross die «freie Meinungsäusserung im digitalen Raum» auf die Fahne. Das sei nur möglich, wenn der Kurznachrichtendienst die Börse verlasse.

Seine Vorstellung von Redefreiheit umriss Musk so: «Wenn jemand, den man nicht mag, etwas sagen darf, was man nicht mag.» Im Rahmen der Gesetze sollten alle Meinungen erlaubt sein. Twitter mit Redefreiheit sei wichtig für die Demokratie und minimiere die Risiken für die Zivilisation, sagte er.

Musk und die Causa Trump

Nun ist es allerdings so, dass über angebliche «Zensur» bei Twitter besonders lautstark vor allem zwei Gruppen klagten: Leute, gegen deren Beiträge wegen falscher oder irreführender Informationen zum Coronavirus vorgegangen wurde, sowie Anhänger von Ex-Präsident Donald Trump, die nicht ohne weiteres behaupten können, ihm sei die Wahl 2020 gestohlen worden.

Trump wurde von Twitter verbannt, nachdem er Sympathie für seine Anhänger bekundet hatte, die am 6. Januar 2021 das Kapitol in Washington erstürmt hatten. Das Management betonte bisher, dass es für ihn keinen Weg zurück auf die Plattform gebe. Trump selbst sagte jedenfalls dem Sender Fox News, er wolle nicht zu Twitter zurückkehren, selbst wenn er es dürfte. Der Ex-Präsident baut stattdessen seine eigene Twitter-Alternative mit dem Namen Truth Social auf, die jedoch bisher ein Schattendasein führt.

Die demokratische US-Senatorin Elizabeth Warren schlägt bei Twitter Alarm: «Dieser Deal ist gefährlich für unsere Demokratie. Milliardäre wie Elon Musk spielen nach anderen Regeln als alle anderen.» (gif/SDA)

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