Auf einen Blick
- Teilzeitler verzeichnen höhere Lohnsprünge als Vollzeitangestellte
- 31,3 Prozent der Männer verdienen über 104'000 Franken, Frauen nur in 20,6 Prozent der Fälle
- Ausländische Führungskräfte erstmals seit 2019 wieder mehr als Schweizer
84'500 Franken im Jahr. Brutto. Wenn du mehr verdienst, liegst du über dem Schnitt. Wenn du weniger verdienst, gehörst du zu den unteren 50 Prozent. Der Median-Jahreslohn von 84'500 Franken ergibt umgerechnet einen Monatslohn von 6500 Franken (inklusive 13. Monatslohn).
Diese Zahl geht aus der am Donnerstag vom Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichten Erhebung zu den Erwerbseinkommen im Jahr 2023 hervor. Es sind die neusten Lohndaten des Landes – und sie ermöglichen einen aktuellen Blick ins Portemonnaie der Schweizerinnen und Schweizer. Blick stellt die drei wichtigsten Kennzahlen vor:
Teilzeitler legen deutlich mehr zu
Wer ein tieferes Arbeitspensum als 90 Prozent hat, der gilt laut den BFS-Zahlen als Teilzeitler. Und diese haben in den letzten drei Jahren deutlich höhere Lohnsprünge verzeichnet. Haben Teilzeitangestellte im Jahr 2021 noch 41'300 Franken im Median verdient, waren es 2023 bereits 43'300 Franken. Ein Plus von 4,6 Prozent. Die Löhne der Vollzeitangestellten sind im gleichen Zeitraum nur um 1,6 Prozent angestiegen.
Führungskräfte – Ausländer verdienen mehr
Erstmals seit 2019 verdienten männliche Führungskräfte, die aus dem Ausland stammen, wieder mehr als Schweizer. 130'000 Franken pro Jahr verdienten ausländische Führungskräfte im abgelaufenen Jahr, die Schweizer kamen auf einen Median von 129'100 Franken. Bei den Frauen ist es noch extremer: Weibliche Führungskräfte aus dem Ausland machten 117'000 Franken, Schweizerinnen kamen auf 110'000 Franken.
Frauen verdienen weniger als Männer – es gibt Ausnahmen
Der Lohnunterschied zwischen erwerbstätigen Frauen und Männern ist auch im Jahr 2023 gross gewesen. Gemäss den BFS-Zahlen von 2023 verdienten 31,3 Prozent der Vollzeit erwerbstätigen Männer mehr als 104'000 Franken. Der Anteil bei den Frauen betrug lediglich 20,6 Prozent. In den tieferen Einkommensklassen verhielt es sich laut den Zahlen des BFS genau umgekehrt: Dort erzielten mit 10,9 Prozent der Frauen mit einem Vollzeitpensum weniger als 52'000 Franken, während von den Männern lediglich 5,3 Prozent zu den Geringverdienern zählten.
Mehr zu Löhnen
In einigen Berufsgruppen siehts aber anders aus: Frauen, die Teilzeit in kaufmännischen oder Verkaufsberufen tätig waren, verdienten mehr als Männer. Bei den KV-Berufen betrug der durchschnittliche Jahreslohn der Frauen 42'900 Franken, Männer im gleichen Sektor verdienten im Schnitt nur 42'000 Franken. Im Verkaufs- und Dienstleistungssektor waren es der Statistik zufolge 28'500 Franken jährlich für die Frauen in Teilzeitjobs, die Männer verdienten durchschnittlich 25'700 Franken im Jahr.
Lernende verdienen mehr – nicht alle profitieren
Der Medianlohn über alle Lehrjahre betrug im letzten Jahr 12'600 Franken – 200 Franken mehr als 2022. Die Männer kamen auf 13'000 Franken (+5 Prozent), die Frauen auf 12'300 Franken (-0,8 Prozent). Die Medianlöhne sind im zweiten und dritten Lehrjahr leicht angestiegen, währenddessen der Medianlohn des ersten Lehrjahres bei 9600 Franken verharrte.