Die Grossbank Credit Suisse passt nach den jüngsten Milliardenverlusten mit den Fonds Greensill und Archegos ihr Lohnsystem an. Das sagten Verwaltungsratspräsident António Horta-Osório (57) und Konzernchef Thomas Gottstein (57) in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag».
Die Bank werde die variable Vergütung so gestalten, dass kein Anreiz mehr bestehe, überhöhte Risiken einzugehen. Aus diesem Grunde sei die Credit Suisse daran, das Vergütungsmodell anzupassen. Die Löhne würden stärker an die eingegangenen Risiken und den ökonomischen Gewinn gekoppelt.
Wenn ein Geschäft kapitalintensiv sei und dadurch als Konsequenz Gewinne erwirtschafte, würden die Manager nicht mit höheren Boni belohnt. Details des neuen Vergütungssystems werden gemäss den beiden CS-Managern erst im ersten Halbjahr 2022 vorgestellt.
500 neue Kundenberater bis 2024
Weiter geben Horta-Osório und Gottstein bekannt, dass es bei der Neuausrichtung der Bank komme es zu substanziellen strukturellen Veränderungen komme. Die CS verschiebe drei Milliarden Franken ihres Kapitals vom risikoreichen Investment Banking hin zum Wealth Management. Das sei eine Zunahme von rund 25 Prozent. Die Bank habe das Ziel, bis 2024 total 500 neue Kundenberater einzustellen.
Die CS habe in den letzten Monaten verschiedene Massnahmen geprüft und sei zum Schluss gekommen, dass mit dieser Strategie mittelfristig die besten Erträge erzielt werden könnten – vor allem auch im Verhältnis zum eingegangenen Risiko, das die CS deutlich verringern werde. (SDA/cny)