Die Corona-Fallzahlen steigen von Tag zu Tag weiter an. Während unsere Nachbarländer strengere Regeln einführen und Top-Virologe Christian Drosten vor einer Eskalation warnt, bleiben die Massnahmen hierzulande unverändert.
Kritisch ist die Situation vor allem in Hinblick auf die im Vergleich tiefe Impfquote in der Schweiz. Ein genauer Blick zeigt: Bei den Impfablehnern steigen die Fallzahlen rasant. Stark betroffen ist der Kanton Appenzell Innerrhoden, gefolgt von den Kantonen Nidwalden, Obwalden und Schwyz. Diese Daten zeigen die neusten Auswertungen der NZZ.
Innerschweiz floppt
Die Auswertungen, basierend auf den Daten des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), zeigen die Anzahl Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner in den vergangenen zwei Wochen. Stark betroffen ist der Kanton Appenzell Innerrhoden mit 1013 Infektionen. Dahinter folgen die Kantone Nidwalden (993) und Obwalden (813). Auf Platz vier mit den meisten Neuinfektionen liegt der Kanton Schwyz (837).
Von den Infektionen verschont bleibt der Südkanton Tessin, welcher auch als Impfvorbild gilt. Ebenfalls gut davon kommen die Westschweizer Kantone Waadt und Neuenburg sowie der Kanton Jura. Bei allen vier Kantonen liegen die Neuinfektionen bei 100'000 Einwohnern unter 200 Ansteckungen.
Ungeimpfte erkranken häufiger
Was auffällt: Die Kantone, die bei den Infektionszahlen obenaus schwingen, sind auch die Sorgenkinder beim Impfen: Obwalden, Schwyz, Appenzell Innerrhoden belegen beim Piksen die letzten Plätze.
Im Kanton Appenzell Innerrhoden, wo die meisten Neuansteckungen verzeichnet sind, liegt die Impfquote etwa bei rund 53 Prozent vollständig Geimpften. Im Tessin mit seiner besonders hohen Impfquote infizieren sich deutlich weniger Menschen mit dem Virus.