«Es ist überraschend, das Rohner auf den Bonus verzichtet»
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Konsequenzen nach CS-Debakel:«Es ist überraschend, das Rohner auf den Bonus verzichtet»

Welche Folgen das CS-Debakel für ehemalige Chefs hat
Thiam wird Bonus gekürzt, Khan nicht

Ex-Konzernchef Tidjane Thiam und Iqbal Khan sassen lange an den Schalthebeln der Macht bei der Credit Suisse. Thiam muss nun wegen des jüngsten Debakels auf einen Teil seiner Boni verzichten, Khan dagegen nicht.
Publiziert: 08.04.2021 um 01:06 Uhr
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Aktualisiert: 27.04.2021 um 16:01 Uhr
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Wegen des Debakels mit den Hedgefonds Archegos streicht die CS Boni in der Höhe von 41 Millionen Franken für das Topmanagement.
Foto: Keystone
Christian Kolbe

Der Zusammenbruch des Archegos-Hedgefonds kostet die Schweizer Grossbank Credit Suisse 4,4 Milliarden Franken, die Risikochefin und der Chef der Investmentbank müssen gehen. Dem Präsidenten und der Geschäftsleitung werden die Boni gekürzt, insgesamt muss sich die Chefetage fast 41 Millionen Franken ans Bein streichen.

Stellt sich die Frage, ob diese Kürzungen auch ehemalige Topshots der Bank treffen, namentlich die beiden, die am vorletzten grossen Skandal bei der CS im Sommer beteiligt waren: Tidjane Thiam (58), von 2015 bis Februar 2020 Konzernchef der Credit Suisse. Und Iqbal Khan (45), von Thiam zum Chef der internationalen Vermögensverwaltung befördert. Bis es 2019 wegen eines Nachbarschaftsstreits zum Bruch kommt, Khan zur UBS wechselt – und von der CS beschattet wird.

Thiam muss verzichten

Die Bonus-Kürzung trifft auch Ex-Konzernchef Thiam. Denn gewisse Boni werden in Tranchen und verteilt über mehrere Jahre ausbezahlt. Einerseits, um langfristig die richtigen Anreize zu setzen. Andererseits, um die Möglichkeit zu haben, so wie im aktuellen Fall, einen Teil der Boni einzubehalten. «Alle zugesprochenen, aufgeschobenen Vergütungen enthalten Malusbestimmungen, die es der Gruppe ermöglichen, die Zuteilungen vor ihrer Übertragung zu reduzieren oder zu annullieren», heisst es dazu im CS-Vergütungsbericht 2020. Auf wie viele Millionen Thiam verzichten muss, ist offen. Insgesamt geht es um eine Summe von über 6 Millionen Franken, die sich auf drei Topmanager verteilt, die die Bank 2020 verlassen haben.

Nicht auf seine Millionen verzichten muss dagegen UBS-Konzernleitungsmitglied Khan. Denn ist es üblich, dass bei einem Wechsel zur direkten Konkurrenz die neue Arbeitgeberin von der alten die aufgeschobenen Vergütungen übernimmt. Das hat die UBS gemäss Vergütungsbericht 2019 getan – und dafür rund 8 Millionen Franken verbucht.

Fälle werden genau geprüft

Wer alles eine Mitschuld am CS-Debakel trägt, das sollen interne und externe Untersuchungen zeigen. Klar scheint: Die Ereignisse rund um den Zusammenbruch des Archegos-Fonds haben sich erst in den letzten Wochen überstürzt, wurden Kredite fällig oder Sicherheiten wertlos. Hier steht das aktuelle Management in der Verantwortung.

Etwas anders gelagert ist der Fall im Zusammenhang mit den von Greensill Capital betriebenen Lieferketten-Finanzierungs-Fonds. Wie verschiedene Medien berichten, haben CS-Berater schon in der Ära Khan gut betuchten Kunden diese neuartigen Anlagevehikel empfohlen. Offen ist allerdings, ab wann die Schieflage der Fonds für die Verantwortlichen erkennbar war.

Auf Anfrage von Blick sagt ein Sprecher von Iqbal Khan: «Herr Khan kann sich nicht zu Angelegenheiten äussern, die in den fast zwei Jahren, seit er die Credit Suisse verlassen hat, passiert sind.»

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