Die Aktien der Credit Suisse setzen am Mittwoch ihre Talfahrt an der Börse fort. Weiterhin lastet die Ungewissheit wegen der Debakel um den Hedge-Fund Archegos und die Greensill-Fonds schwer auf den Titeln. Angesichts der drohenden Milliardenverluste wird zunehmend die Kapitaldecke der Grossbank zum Thema.
Um 14.45 fiel die CS-Aktie auf das Tagestief von 9.92 Franken – und damit unter die wichtige Marke von 10 Franken. Inzwischen scheinen Schnäppchenjäger zuzugreifen, der Kurs hat sich leicht erholt und liegt nun leicht über dem Wert der Zehnernote.
Doch der Fall der Aktie ist tief: Auf Wochensicht haben die Titel schon fast 19 Prozent verloren, seit Anfang März gar etwa 23 Prozent – am 1. März musste für die CS-Aktie noch mehr als 13 Franken bezahlt werden. Der Verlust seit Ende 2020 beläuft sich auf 11 Prozent.
Bank könnte mehr Geld brauchen
Je nach Ausmass der Milliardenverluste aus den beiden Fonds-Debakeln könnte die Kapitalisierung der CS nicht nur unter die bankeigenen Vorgaben rutschen, sondern sich den behördlichen Mindestwerten annähern, stellt etwa Bank Vontobel-Analyst Andreas Venditti in einer Sensitivitätsanalyse fest.
In Frage gestellt sind sicherlich die Aktienrückkäufe von 1,0 bis 1,5 Milliarden Franken, welche die CS für 2021 angekündigt hatte. Mittlerweile wird aber auch ein Ausfall der Dividende für 2020 nicht mehr ausgeschlossen, wie die Online-Publikation «The Market» schreibt. Kapital beschaffen könnte sich die CS zwar etwa durch den Verkauf ihres Asset Managements – zu befürchten sei aber, dass die CS nicht um ein Kapitalerhöhung herumkomme, meint «The Market». (koh/SDA)