Nachtzüge sind beliebt wie nie: Wer im Sommer mit dem Zug ins Ausland reisen will, muss sich mit der Buchung sputen. Den SBB blüht beim Geschäft mit den Schlafwagen ein Rekordjahr. Viele Züge sind bereits ausgebucht.
Bei den Fluggesellschaften hingegen ist das Reisefieber derzeit noch kaum zu spüren. Auch über Ostern lagen die Passagierzahlen am Flughafen Zürich noch 30 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau. Am Flughafen Genf sah es nur leicht besser aus. Trotz hoher Spritpreise drehen viele Fluggesellschaften deswegen an der Preisschraube.
Harter Kampf um Passagiere
Schnäppchenjäger können ihre Auslandflüge derzeit zu absoluten Spottpreisen buchen. Den Flug von Genf nach Barcelona gibt es ab 49 Franken. Und das Mitte Juni und inklusive Rückflug! Ein Flug Basel–Dublin–Basel kostet im Mai 33 Franken. Wer Ende Juni von Zürich nach Porto und zurück will, bezahlt 57 Franken. Wer von einem Schweizer Flughafen nach London und zurück will, muss mit gut 60 Franken rechnen. Bereits ab 14 Franken gibt es den Retour-Flug von Mailand nach London. Für den Flug Mailand–Mallorca–Mailand berappt man Mitte Mai 31 Franken.
Dumpingpreise gab es auch in anderen Jahren. Die Fluggesellschaften versuchen, mit Aktionen die Restplätze in Fliegern zu füllen. Die aktuellen Spottpreise trotz hoher Spritkosten zeigen jedoch auch, dass die Fluggesellschaften nach wie vor viel härter um Passagiere kämpfen müssen. Wer einen Schnäppchenflug ergattern will, muss jedoch auch zeitlich etwas flexibel sein.
Solche Preise dürften auch den Forderungen nach einer Flugsteuer Aufwind geben. So will der Verkehrs-Club der Schweiz mit einer Volksinitiative eine Abgabe für Flugpassagiere einführen. (smt)