Das Pharma-Schwergewicht Novartis gehört zu den Innovations-Spitzenreitern im Land. Doch die Innovation droht, unter die Räder zu geraten: Weil die Angestellten zu viel Zeit im Homeoffice und zu wenig miteinander im Büro verbrachten, «drohte der informelle Austausch und die damit verbundenen positiven Effekte wie Innovation und Zugehörigkeit zu leiden».
So formuliert es eine Novartis-Sprecherin gegenüber der «Basler Zeitung». Die Konsequenz: Novartis ist bei der Homeoffice-Regelung zurückgekrebst. Bis vor kurzem war es Mitarbeitenden prinzipiell möglich, ihre gesamte Arbeit von zu Hause aus zu verrichten. Seit Anfang April gilt nun, dass Büro-Mitarbeitende zwölf Tage im Monat vor Ort verbringen müssen, schreibt die Zeitung. Umgerechnet bedeutet dies, dass 60 Prozent der Arbeit vor Ort verrichtet werden muss.
Auch andere Firmen pfeifen Personal zurück ins Büro
Novartis galt lange als eine der liberalsten Firmen, wenns ums Homeoffice ging. Allerdings nur fürs Büro-Personal: Wer bei Novartis in der Produktion – etwa im Werk in Stein AG – oder im Labor arbeitet, hat nie von der freizügigen Homeoffice-Politik profitiert. Novartis beschäftigt in der Schweiz gut 11'000 Angestellte und gehört zu den grössten Arbeitgebern hierzulande.
Gut drei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie sind auch andere grosse Arbeitgeber bei den Homeoffice-Regeln zurückgerudert: Im Frühling etwa war bekannt geworden, dass die Swisscom von ihrem Personal neu zwei Präsenztage pro Woche verlangt, statt wie bislang einem. (sfa)