Weil Blutverdünner knapp werden
Apotheker warnen vor erhöhter Herzinfarkt-Gefahr

Der Medikamenten-Engpass in der Schweiz verschärft sich. Nun werden sogar Blutverdünner knapp. Basler Apotheker lancieren einen dringlichen Appell.
Publiziert: 07.07.2023 um 19:11 Uhr
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Aktualisiert: 08.07.2023 um 09:42 Uhr
In der Schweiz sind derzeit mehrere Medikamente nicht mehr lieferbar.
Foto: Keystone

Der Apothekerverband Basel-Stadt warnt vor einer erhöhten Herzinfarkt-Gefahr. Grund dafür ist ein Engpass beim Blutverdünner Marcoumar, wie der Verband am Freitag mitteilte. Der Bund relativiert.

Marcoumar werde nicht mehr so oft verschrieben wie früher, da neuere und teurere Wirkstoffe auf dem Markt seien, hält der Apothekerverband in seiner Mitteilung fest. Trotzdem gebe es Patientinnen und Patienten, die auf Marcoumar angewiesen seien. Gleichwertigen Ersatz durch Generika gebe es in der Schweiz nicht. In Deutschland sei das Medikament noch erhältlich, aber teurer als in der Schweiz.

«Es existieren Alternativen»

Zur Prophylaxe und Therapie von Thrombosen und Thromboembolien existierten Alternativen, heisst es demgegenüber beim zuständigen Bundesamt für Landesversorgung (BWL) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Eine erhöhte Infarktgefahr kann nicht mit dem Fehlen von Marcoumar einhergehen.»

In manchen Regionen der Schweiz werde anstatt Marcoumar praktisch ausschliesslich Sintrom zur Blutverdünnung verschrieben. Ob und in welchen Fällen eine Umstellung auf Sintrom oder temporär auf blutverdünnende Fertigspritze durchgeführt werden kann, obliege dem Entscheid der Fachgesellschaft, schreibt das BWL. (pbe/SDA)

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