«Dass es Apotheken und Ärzte trifft, ist selten»
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Lorenz Schmid zum Engpass:«Dass es Apotheken und Ärzte trifft, ist selten»

Expertengruppe soll Sofortmassnahmen prüfen
Bund stuft Medikamenten-Engpass als «problematisch» ein

In der Schweiz hat sich der Engpass bei der Versorgung mit lebenswichtigen Arzneimitteln verschärft. Der Bund stuft die Lage neu als «problematisch» ein, wie der Bundesrat am Mittwoch bekannt gab. Eine Expertengruppe soll Sofortmassnahmen prüfen.
Publiziert: 01.02.2023 um 12:50 Uhr
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Aktualisiert: 02.02.2023 um 16:53 Uhr
Die Medikamenten-Lage in der Schweiz spitzt sich zu. (Symbolbild)
Foto: Keystone

Der Schweiz fehlen seit Monaten lebenswichtige Medikamente. Und in den letzten Wochen hat sich die bereits angespannte Arzneimittel-Versorgungssituation weiter verschärft. Die wirtschaftliche Landesversorgung hat den Bundesrat am Mittwoch daher darüber informiert, dass sie die Situation neu als problematisch einstuft.

So wurde der weltweite Mangel an Antibiotika durch die Corona-Pandemie und die Produktionsengpässe bei den Wirkstoffen bedingt durch Lockdowns insbesondere in China massiv verschärft. Dieses weltweite Problem sowie die aktuell starke und langandauernde Infektionswelle führten auch in der Schweiz dazu, dass die Nachfrage nicht mehr gedeckt werden kann.

Neu auch Apotheken und Arztpraxen betroffen

Zudem betreffen die Versorgungsstörungen nicht länger nur die Spitäler, sondern zunehmend auch Apotheken und Arztpraxen. Die steigende Zahl an Marktrückzügen erschwert den Ersatz betroffener Arzneimittel. Immer häufiger sind laut Bund Produkte mit Monopolcharakter betroffen.

Die Versorgungslage bei Arzneimitteln verschlechtert sich seit mehreren Jahren stetig. Dies verdeutlicht die Statistik der Meldestelle der wirtschaftlichen Landesversorgung: Im Jahr 2022 ist die Anzahl Meldungen über Engpässe um rund neun Prozent gegenüber 2019 gestiegen, dies nach einem Rückgang während der beiden Covid-Jahre. Über 150-mal wurde im Jahr 2022 ein Pflichtlagerbezug beantragt. Dies entspricht einem neuen Höchststand. In rund 120 Fällen wurde der Markt daraufhin mit Waren aus den Pflichtlagern versorgt.

Bund setzt Taskforce ein

Als Konsequenz der verschärften Lage prüft die wirtschaftliche Landesversorgung mehrere Massnahmen in Absprache mit den betroffenen Stellen namentlich im Departement des Innern (EDI) sowie im Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS).

Als kurzfristige Massnahme wurde die Taskforce «Engpass Medikamente» gebildet. Sie hat ihre Arbeiten bereits aufgenommen und konzentriert sich auf rasch umsetzbare und sofort wirksame Massnahmen, wie es heisst. Mittel- und langfristige Massnahmen gehe es aber darum, die Störungen früher und breiter zu erfassen, deren Management zu erleichtern sowie die Marktbedingungen insgesamt zu verbessern, mit dem Ziel weniger Störungen zu haben. (sf)


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