Nach dem Jobhammer bei Bucherer im August streicht ein weiteres Traditionshaus der Luzerner Luxusbranche Stellen. Gübelin muss über die Bücher, weil die kaufkräftigen Ostasiaten und Araber ausbleiben. Der exquisite Schmuck- und Uhrenhändler entlässt per Mitte 2021 über ein Dutzend Angestellte, die mehrheitlich an der Verkaufsfront tätig sind.
Bereits im Mai hat der Familienbetrieb sieben Personen in Kaderfunktionen auf die Strasse gestellt. Die Mehrheit der insgesamt über 200 Mitarbeitenden ist in Kurzarbeit, viele haben ihr Pensum reduziert – «auf freiwilliger Basis», wie es heisst.
«Wir müssen uns leider von 14 Mitarbeitenden trennen», bestätigt Gübelin-Sprecher Patrick Pfannkuche Informationen von BLICK. Die Corona-Pandemie halte die Weltwirtschaft und insbesondere die Uhren- und Luxusbranche weiterhin in Atem. «Niemand weiss, wann, wie und in welchem Ausmass sich die Wirtschaft und der Tourismus erholen werden.»
«Unvermeidliche Massnahme»
Die Entscheidung, die Mitarbeitenden auf die Strasse zu Stellen, sei schwergefallen. «Sie war jedoch unvermeidlich, um das Unternehmen den coronabedingten ökonomischen Gegebenheiten anzupassen und auf die Zukunft auszurichten», sagt Pfannkuche. So könne man das über 165-jährige Familienunternehmen und die Arbeitsplätze langfristig sichern.
Gübelin und die sieben Schweizer Boutiquen an den besten Adressen erzielen gemäss «Schweiz am Wochenende» einen Umsatz von rund 250 Millionen Franken. Es steht laut eigenen Angaben auf soliden Beinen. Dennoch bezeichnet der Sprecher die Massnahmen als «notwendig» und kündigt an: An der Kurzarbeit werde weiter festgehalten.
Pfannkuche gibt sich zuversichtlich, damit durch die Corona-Krise zu kommen: «Unser Familienunternehmen hat seit seiner Gründung vor über 165 Jahren diverse Herausforderungen erlebt und gemeistert. Wir standen vor zwei Weltkriegen und mehreren grossen Finanzkrisen und konnten diese überwinden.»