Corona-Taskforce fordert Bundesrat zum Handeln auf
Es braucht einen Lockdown – und zwar subito!

In einem Brief an den Bundesrat fordert die Corona-Taskforce nun rasches Handeln. Der Ökonom und Kof-Chef Jan-Egbert Sturm ist Mitglied der Taskforce und sagt, warum auch aus wirtschaftlicher Sicht ein Lockdown der richtige Weg sei.
Publiziert: 15.12.2020 um 13:57 Uhr
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Aktualisiert: 17.12.2020 um 09:50 Uhr
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Findet deutliche Worte: Jan-Egbert Sturm, Leiter Expertengruppe Wirtschaft der Corona-Taskforce.
Foto: Keystone
Christian Kolbe

Als Mitglied der Corona-Taskforce des Bundes ist Jan-Egbert Sturm (51) so nah dran am Pandemiegeschehen wie nur wenige Ökonomen sonst in der Schweiz. Deshalb ist für ihn klar, jetzt muss gehandelt werden: «Leider Gottes sind wir in einer Situation, in der es nun drastische Massnahmen braucht. Die Appelle der Spitaldirektoren sind dramatisch», sagt der Leiter der Konjunkurforschungsstelle (Kof) der ETH Zürich im Gespräch mit BLICK.

Dabei schwingt auch deutliche Kritik mit: «Die Schweiz hat lange genug gewartet und gestritten, jetzt geht es nicht mehr anders», so Sturm, der zu den einflussreichsten Ökonomen der Schweiz zählt.

Sturm ist mit seiner Haltung im wissenschaftlichen Beirat des Bundes nicht alleine: «Die Taskforce hat einen Brief an den Bundesrat geschrieben und die Regierung unmissverständlich zum Handeln aufgefordert.» Die Botschaft, sagt Sturm, sei klar, es braucht eine Vollbremsung: «Wir müssen jetzt in unsere Gesellschaft und Wirtschaft investieren, in dem wir herunterfahren. Alles andere wäre noch viel kostspieliger!»

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Ruhephase über Weihnachten nutzen

Das ist Klartext: Auch wenn der Lockdown Milliarden kostet, diese Investition rettet Leben und zahlt sich langfristig aus. Auf die Frage, wann der richtige Zeitpunkt sei, sagt Sturm nur: «Jetzt!»

Seine Begründung: «Über Weihnachten sind die Schulen geschlossen und viele Firmen haben ihre Aktivitäten auf ein Minimum reduziert oder machen gar Betriebsferien. Diese Ruhephase müssen wir unbedingt nutzen und jetzt herunterfahren.»

Auch wenn das für Tourismus und Gastronomie hart ist, gesamtwirtschaftlich gibt es keinen günstigeren Zeitpunkt für einen Lockdown als jetzt.

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