Knall beim Luzerner Traditionsunternehmen Bucherer. Der Uhrenhändler baut 370 der 2400 Arbeitsplätze weltweit ab. Die Schweiz trifft es am härtesten. 220 Stellen fallen dem Abbau hierzulande zum Opfer. Davon 170 am Hauptsitz in Luzern.
Grund für den Abbau: Die Corona-Krise, wegen der die zahlungskräftigen Asiaten seit Monaten ausbleiben. «Das Schweizer Familienunternehmen ist von der Krise im Tourismus und von der drohenden Rezession ausserordentlich stark betroffen», sagt Marketing-Chef Jörg Baumann in einer Mitteilung.
Gemeinsam mit der überbetrieblichen Arbeitnehmervertretung werde ein Sozialplan ausgearbeitet, das Konsultationsverfahren wurde heute gestartet.
90 Prozent Umsatz weg!
Seit Ende Januar bleiben die asiatischen Gäste aus. Seitdem verzeichnet das Unternehmen vor allem in der Schweiz einen massiven und anhaltenden Umsatzeinbruch, heisst es. Auch die Perspektiven im Luxusgüterbereich sehen düster aus. Bucherer rechnet nicht mit einer wesentlichen Geschäftsverbesserung vor 2023.
Das Unternehmen nennt Details zum Umsatz in der Schweiz: Hier seien die Einbrüche besonders hoch. Allein in den Luzerner Geschäften sei der Umsatz seit Beginn der Corona-Krise im Februar um über 90 Prozent zurückgegangen. «Seit der Wiedereröffnung der Verkaufsgeschäfte im Mai hat er sich kaum erholt», heisst es. Auch an den anderen Standorten sei der Umsatzrückgang markant.
Bucherer wird in dritter Generation von Jörg G. Bucherer geführt und beschäftigt über 2400 Mitarbeitende, davon in der Schweiz rund 1100 und in Luzern gut 600 Angestellte. (uro/koh)