Wegen vernichteter Oligarchen-Dokumente
CS-Chef Gottstein muss US-Parlament Rede und Antwort stehen

US-Parlamentarier vermuten, dass es die Credit Suisse mit den Russland-Sanktionen nicht allzu genau nimmt. Wegen der angeblichen Vernichtung von Dokumenten über Kredite an russische Oligarchen muss CS-CEO Thomas Gottstein nun Rede und Antwort stehen.
Publiziert: 29.03.2022 um 15:30 Uhr
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Aktualisiert: 29.03.2022 um 15:56 Uhr
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CS-Chef Thomas Gottstein muss sich wegen der Einhaltung der Russland-Sanktionen bei US-Parlamentariern rechtfertigen.
Foto: keystone-sda.ch

Dicke Post für CS-CEO Thomas Gottstein (58): Ein Komitee des US-Repräsentantenhauses hat ihn brieflich dazu aufgefordert, die Einhaltung der Russland-Sanktionen durch die Schweizer Grossbank zu erläutern. Hintergrund ist die angebliche Vernichtung von Dokumenten über Oligarchen-Kredite.

Die Affiche war Anfang März durch einen Bericht der «Financial Times» an die Öffentlichkeit gelangt. Die CS soll Investoren und Hedgefonds dazu aufgefordert haben, Dokumente zu den Yachten und Privatjets ihrer reichsten Kunden zu vernichten. Die Yachten und Jets dienten als Sicherheit für Kredite. Die Kreditnehmer: russische Oligarchen, die später auf den internationalen Sanktionslisten landeten. Diese Kreditnehmer seien offenbar in Zusammenhang mit den US-Sanktionen gegen russische Oligarchen mit den Krediten in Verzug geraten, schreiben nun die US-Parlamentarier in ihrem Brief.

Credit Suisse bestreitet Vorwürfe

Die Berichte über die angebliche Dokumenten-Vernichtung bei der CS respektive ihren Partnern hätten «erhebliche Bedenken» aufgeworfen, ob die Credit Suisse die strengen Sanktionen der USA und ihrer Alliierten wegen der Ukraine-Invasion einhalte. So steht es in dem am Montag veröffentlichten Schreiben der Vorsitzenden des Ausschusses für Aufsicht und Reform, Carolyn Maloney, und des Vorsitzenden des Unterausschusses für nationale Sicherheit, Stephen Lynch. Die Unterzeichner fordern die Credit Suisse auf, ihnen bis zum 11. April 2022 Informationen und Dokumente im Zusammenhang mit der in den Medien erwähnten Verbriefungsaktion zuzustellen.

Die Credit Suisse hatte auf die Vorwürfe bereits Anfang März reagiert. In der damaligen Mitteilung bestritt die Grossbank einen Zusammenhang mit den verhängten Sanktionen gegen russische Oligarchen. Die strittigen Dokumente hätten zudem keine Kundennamen oder Identifikationen einzelner Vermögenswerte enthalten, sondern Portfoliostatistiken und Performance-Analysen, hiess es. Die CS selbst habe im Zusammenhang mit der Transaktion keine Daten gelöscht. (SDA/sfa)

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