Wegen Vandalismus und Dreck
24-Stunden-Konzept von Spar steht vor dem Aus

Spar betrieb in Zürich und im Bündnerland unbediente Automaten-Läden. Kunden konnten dort rund um die Uhr einkaufen. Jetzt stellt der Einzelhändler das Experiment ein – wegen Sachbeschädigungen und Diebstählen. 24-Stunden-Shops haben es in der Schweiz generell schwer.
Publiziert: 12.04.2024 um 10:10 Uhr
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Der Händler Spar stellt den 24-Stunden-Betrieb in seinem Zürcher Automaten-Laden ein und setzt dort nun wieder Personal ein.
Foto: Spar Schweiz

Eigentlich klingt die Idee mit Einkaufen rund um die Uhr nicht schlecht: Automaten-Läden sind für die Kundschaft an sieben Tagen in der Woche während 24 Stunden geöffnet. Nur scheitert das Konzept immer wieder an der Praxis. Jüngstes Beispiel: Der Händler Spar hat seinen «24 Stunden Spar Express ohne Bedienung» beim Zürcher Busbahnhof Sihlquai wegen Problemen wieder in einen normalen Laden umgewandelt, wie CH Media berichtet.

Spar lancierte die «Go24-Box» im Februar 2023. Zugang zum Shop erhielten die Kunden, indem sie den QR-Code am Eingang mit dem Smartphone scannten und die Geschäftsbedingungen akzeptierten. Die Artikel erfasste man ebenfalls mit dem Handy, um so auch den Einkauf zu bezahlen. Jetzt macht Spar aber die Rolle rückwärts. Im Laden arbeitet wieder Personal, und die Öffnungszeiten sind neu von 6 Uhr bis 22 Uhr. Der Grund für die Abkehr vom 24-Stunden-Betrieb: In den Nächten gab es im Laden laut dem Bericht oft Sachbeschädigungen, Diebstähle und Verschmutzungen – trotz installierter Kameras und Sensoren.

Auch zwei Automaten-Läden in Graubünden sind zu

Gegenüber der Zeitung bestätigt Spar, dass die Zürcher 24-Stunden-Box «wegen Vandalismus und Diebstahls» wieder als bedienter Shop ohne Nachtbetrieb geführt werde. Zwei weitere Automatenläden in den Bündner Dörfern Surava und Rueras stellte der Einzelhändler ebenfalls ein. Es habe sich dabei um einen Testbetrieb gehandelt, so Spar zu CH Media. Dieser sei «hervorragend» gelaufen, man habe die gewünschten Ergebnisse erzielt. Zur Zukunft des Automaten-Ladens äussert sich Spar jedoch nicht. Gut möglich also, dass das Experiment gescheitert ist.

In der Schweiz sind bereits andere Händler mit ihren 24-Stunden-Konzepten gescheitert. Der Kioskbetreiber Valora stellte im vergangenen Sommer den Betrieb seiner unbedienten Verkaufsstellen namens «avec-Box» ein. Seither setzt Valora auf ein hybrides Format. In den «Avec 24/7» arbeitet tagsüber normal Personal im Laden, während in der Nacht und am Sonntag auf einen autonomen Betrieb umgestellt wird. 

In Luzern machte der Kanton den Betreibern eines Verkaufscontainers einen Strich durch die Rechnung. Der Laden müsse wegen des kantonalen Ladenschlussgesetzes ab 19 Uhr schliessen und am Sonntag geschlossen bleiben.

In Basel gab es einen ähnlichen Fall mit den Automaten-Shops von Bioflix. Dort hat der Kanton Basel-Stadt sein Gesetz so angepasst, dass der Betrieb rund um die Uhr möglich ist. In Luzern gibt es ebenfalls solche Bestrebungen. (mth)

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