Wegen Twitter-Beteiligung
US-Börsenaufsicht verklagt Elon Musk

Mit einer verspäteten Offenlegung seiner Beteiligung bei Twitter soll sich Elon Musk Vorteile verschafft haben. Jetzt hat die US-Börsenaufsicht den Tech-Milliardär verklagt. Der zukünftige Chef der Behörde könnte den Fall jedoch bald einstellen.
Publiziert: 01:42 Uhr
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Aktualisiert: 08:27 Uhr
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Im Visier der US-Börsenaufsicht SEC: Tech-Milliardär Elon Musk.
Foto: Getty Images

Auf einen Blick

  • SEC verklagt Elon Musk wegen Twitter-Aktienkäufen. Musks Anwalt bestreitet Vorwürfe
  • Musk soll Beteiligung über 5 Prozent nicht rechtzeitig gemeldet haben
  • Behörde: Musk sparte durch verspätete Meldung angeblich über 150 Millionen Dollar
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die US-Börsenaufsicht SEC hat Tech-Milliardär Elon Musk im Zusammenhang mit seinen Aktienkäufen bei der Übernahme von Twitter im Jahr 2022 verklagt. Musks Anwalt Alex Spiro konterte, der Tech-Milliardär habe «nichts falsch gemacht».

Der Vorwurf: Musk habe nicht rechtzeitig öffentlich gemacht, dass seine Beteiligung die Marke von fünf Prozent überschritt – und er dadurch mehr Aktien günstiger kaufen konnte.

Anwalt spricht von «Kampagne»

Die SEC führte in dem Fall lange Ermittlungen. In einer Stellungnahme beim Finanzdienst Bloomberg sprach Musks Anwalt von einer jahrelangen «Kampagne» der SEC gegen Musk.

Der Tech-Milliardär hatte Anfang 2022 damit begonnen, am Markt Aktien von Twitter zusammenzukaufen. Die SEC verweist in der Klageschrift darauf, dass sein Anteil am 14. März 2022 fünf Prozent erreichte. Nach den US-Regeln hätte er dies binnen zehn Kalendertagen öffentlich machen müssen. Musk gab aber erst am 4. April – und damit elf Tage zu spät – bekannt, dass er bereits neun Prozent hält. Der Aktienpreis sprang danach um 27 Prozent hoch, wie die SEC hervorhob.

Schaden für Verkäufer der Anteile?

Die Behörde analysierte Musks Käufe und kam zu dem Schluss, dass er durch die verspätete Pflichtmitteilung um mehr als 150 Millionen Dollar günstiger weggekommen sei. Die Aktionäre, die ihm in dieser Zeit ihre Anteile verkauften, hätten hingegen finanziellen Schaden erlitten. Die SEC verlangt, dass Musk die Summe zurückzahlt – plus eine zusätzliche Strafe.

Wie es mit der Klage weitergeht, ist offen. Musk ist ein enger Vertrauter von Donald Trump, der am 20. Januar als nächster US-Präsident vereidigt wird. Und mit dem Wechsel im Weissen Haus wird auch die SEC eine neue Führung bekommen. Der bisherige Chef Gary Gensler kündigte bereits seinen Rückzug für den Tag an. Denkbar ist daher, dass die Klage womöglich schnell wieder fallengelassen wird.

Musk gab insgesamt rund 44 Milliarden Dollar für den im Oktober 2022 abgeschlossenen Kauf von Twitter aus. Für den Grossteil der Summe verkaufte er seine Aktien des Elektroauto-Herstellers Tesla, der von ihm geführt wird. Zudem nahm Musk Kredite von rund zwölf Milliarden Dollar auf. Nach der Übernahme wandelte er den Dienst in seine Online-Plattform X um.

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