Neuer Spider für US-Markt
Zürcher Autobauer greift mit Anti-Cybertruck Tesla an

Wim Ouboter will es wissen: Der Erfinder des Elektrominis Microlino lanciert eine spezielle Version für Amerika. Ohne Türen und ohne Dach soll der Microlino Spider vor allem in Wohnquartieren zum Einsatz kommen. Auf dem Weg zur Arbeit oder zum Shoppen.
Publiziert: 09:00 Uhr
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Der Microlino Spider soll in den USA den Nahverkehr revolutionieren.
Foto: PD

Auf einen Blick

  • Schweizer Autobauer Micro präsentiert Microlino Spider in Brüssel
  • Wim Ouboter zielt auf US-Markt, sieht Potenzial für kleine Elektrofahrzeuge
  • Microlino mit 17 PS, 10,5 kWh-Akku und 170 km Reichweite
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Beim Thema Auto gilt in Amerika immer «bigger ist better» – je grösser, desto besser. Elon Musks (53) Cybertruck steht stellvertretend für diesen Grössenwahn. Am Brüsseler Autosalon, der am Freitag beginnt, präsentiert Wim Ouboter (64) seinen elektrischen Gegenentwurf: den Microlino Spider. Er bezeichnet das neuste Modell in der Microlino-Serie selbst als «Anti-Pick-up-Truck». Der Schweizer Autobauer Micro mit Sitz in Küsnacht ZH will mit dem Kleinstwagen den US-Markt erobern.

Das kommt wenig überraschend, Ouboter hat dies kürzlich in einem Interview in der «Handelszeitung» angetönt. «Amerika ist ein unterschätzter Markt für diese Art von Fahrzeugen», sagte Ouboter. Und fügte hinzu: «Auf Velos als Ersatz werden die Amerikanerinnen und Amerikaner niemals umsteigen.» Wenn, dann auf kleine Elektroflitzer. Das hofft der Unternehmer von der Goldküste zumindest. Gross wurde er mit seinen Micro Scootern, mit denen Kinder im ganzen Land in die Schule sausen.

Für Hotels in Europa

Den Microlino Spider hat er zusammen mit seinen Söhnen Merlin und Oliver für Hotels und Golfclubs in Europa entwickelt. Und als kleines Elektrofahrzeug für die USA. Dort gibts einen grossen Markt für die sogenannten Golf-Carts. Die werden für Alltagsfahrten in Wohnquartieren eingesetzt. In diesen gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 35 Meilen pro Stunde, das entspricht 56 km/h.

«Der Spider ist das Gegenstück zu massiven elektrischen Pick-ups. Nicht für die 5 Prozent der Fahrten, bei denen man viel transportieren muss», sagt der Microlino-Gründer. «Sondern für die 95 Prozent, bei denen man allein zur Arbeit fährt», so Ouboter. Türen hat der Kleine keine. Ein Dach aus Stoff nur für Notfälle wie starken Regen oder starke Sonneneinstrahlung. Derzeit sucht Ouboter in den USA nach Partnern. Nach Händlergruppen oder Leasingfirmen also, die bereit sind, das neue Fahrzeug in die USA zu bringen.

170 Kilometer Reichweite

In Europa will er für den Verkauf des Spiders auf das bestehende Micro-Händlernetz mit seinen 100 Verkaufsstellen zurückgreifen. Was der Microlino Spider dereinst kostet, ist noch nicht bekannt. Normale Microlino stehen heute in der Schweiz für 21'000 Franken im Showroom. Die Knutschkugel hat einen 17 PS starken Elektromotor, einen 10,5 kWh-Akku und eine Reichweite von 170 Kilometern. Sie wird in Turin (I) gebaut. 

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