Es was das Kultauto der Nachkriegszeit: Innert kürzester Zeit eroberte der BMW Isetta Mitte der 1950er-Jahre die Herzen der Autofans. Kein Wunder bei diesem Anblick!
Jetzt wird die sogenannte Knutschkugel wiederbelebt. Nicht in München, sondern in Küsnacht ZH. Wim Ouboter, Gründer des Trottinett-Herstellers Micro Mobility Systems, will Ende 2017 ein Wägeli namens Microlino in Serie bringen. Optisch orientiert sich das Gefährt eindeutig an seinem Urahnen, zeitgemäss wird aber ein Elektromotor verbaut.
Ein Konzept, das ankommt. Bis jetzt sind 3100 Reservierungen eingegangen. «Alleine in der vergangenen Woche haben rund 200 Kunden eine Vorbestellung gemacht», sagt Ouboter der «Handelszeitung». Bis zu Produktionsbeginn sollen es 5000 sein. Und: Rund die Hälfte der Käufer sind Frauen.
Normale Steckdose reicht
Wer den Microlino kaufen will, muss 13'000 Franken in die Hand nehmen. Dafür gibt es ein E-Auto, das bis 120 Kilometer weit kommt. Das ist zwar nicht ganz Tesla-Niveau, aber für den Stadtverkehr bestens geeignet. Praktisch: Die Batterie ist in vier Stunden komplett aufgeladen – an einer normalen Steckdose. Mit einem Schnellladegerät dauert der Vorgang nur eine Stunde.
Eigentlich handelt es sich beim Microlino nicht um ein Auto, sondern um ein sogenanntes Quadricycle – eine Mischung aus Auto und Motorrad, ähnlich dem Renault Twizy. Sitzheizung und Schiebefenster gibt es nicht, dafür ein Schiebedach und eine Fronttür.
Damit es mit der Technik klappt, spannte Ouboter mit dem italienischen Elektroautohersteller Tazzari zusammen. Produziert wird das Mini-Gefährt in Imola (Italien). Die ersten Auslieferungen sind für Anfang 2018 geplant. (bam)