Mächtiger Wirbel im Nachbarland – Meinungschefin der «Welt» hat bereits gekündigt
Elon Musk macht in deutscher Zeitung Wahlwerbung für die AfD

Ein Gastbeitrag in der «Welt am Sonntag» des reichsten Menschen der Welt sorgt für mächtig Wirbel. Darin macht er Wahlwerbung für die AfD. Eine Verantwortliche der deutschen Zeitung hat bereits gekündigt.
Publiziert: 28.12.2024 um 16:57 Uhr
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Aktualisiert: 28.12.2024 um 18:21 Uhr
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Elon Musk schreibt einen Gastbeitrag für die deutsche «Welt am Sonntag».
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Elon Musk unterstützt AfD in Gastbeitrag für deutsche Zeitung
  • Musk bezeichnet AfD als «letzten Funken Hoffnung» für Deutschland
  • Die Meinungschefin der «Welt» kündigt auf den Gastbeitrag ihren Job
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Die AfD hat einen neuen Wahlhelfer – und zwar einen ziemlich mächtigen: Elon Musk (53). Der enge Vertraute des designierten US-Präsidenten Donald Trump (78) schreibt für die deutsche «Welt am Sonntag» einen Gastbeitrag. Dabei macht er ordentlich Wahlwerbung für die rechtspopulistische Partei. In Deutschland sorgt das für Wirbel.

Dass der reichste Mensch der Welt ein AfD-Symphatisant ist, ist nicht neu. Bereits vor Weihnachten mischte er sich mit einem X-Post in den deutschen Wahlkampf ein. Da schrieb er: «Nur die AfD kann Deutschland retten».

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«Der letzte Funke Hoffnung»

Jetzt geht Musk noch einen Schritt weiter. Im Gastbeitrag spricht er von der AfD als «den letzten Funken Hoffnung für dieses Land». Der Ton im Beitrag ist zudem sehr düster. Musk sieht die Bundesrepublik «am Rande des wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenbruchs» und wettert gegen Zuwanderung, regulierte Wirtschaft und erneuerbare Energien.

Zudem fragt er sich, wieso die Partei als rechtsextrem eingestuft wird, wenn man bedenke, dass AfD-Chefin Alice Weidel (45) «eine Partnerin aus Sri Lanka habe». Weiter schreibt er: «Klingt das für Sie nach Hitler? Ich bitte Sie!». 

Wirbel in Deutschland

Der Beitrag sorgt in Deutschland für hitzige Diskussionen. Insbesondere die Redaktion der «Welt» steht im Scheinwerferlicht. Laut dem Branchenportal «Medieninsider» gab es schon am Tag vor Heiligabend ersten Widerspruch gegen den Beitrag. Heute Samstag folgt sogar die erste Kündigung. Meinungschefin Eva Marie Kogel wirft den Bettel hin, wie sie in einem X-Post bekannt gibt. 

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Der Gastbeitrag wurde zusammen mit einer Gegenrede des designierten Chefredakteurs der «Welt» Jan Philipp Burgard (39) publiziert. Dieser antwortet auf die Behauptungen von Elon Musk. Dass nur die AfD Deutschland retten könne, sei «fatal falsch». Musk würde beispielsweise den geopolitischen Rahmen übersehen, indem die AfD Deutschland positionieren möchte, schreibt der Chefredakteur.

Die deutsche Zeitung sieht die Diskussion rund um den Text von Elon Musk als «sehr aufschlussreich», wie sie gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagt. «Demokratie und Journalismus leben von Meinungsfreiheit.» Dazu gehöre es, sich auch mit polarisierenden Positionen auseinanderzusetzen und diese journalistisch einzuordnen.

Die AfD liegt vor der geplanten Bundestagswahl am 23. Februar 2025 mit 19 Prozent auf Platz zwei. Die Union liegt mit mehr als 30 Prozent an der Spitze. Alle im Bundestag vertretenen Parteien schliessen eine Zusammenarbeit mit der Rechtsaussenpartei weiterhin aus.

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