Wegen steigenden Prämien
Immer mehr Schweizer vor schwieriger finanzieller Zukunft

Das Jahr 2022 war geprägt von Krisen. Dies schlägt sich in der finanziellen Zuversicht von Herr und Frau Schweizer nieder. 33,4 Prozent erwarten eine Verschlechterung bei den Finanzen. Laut einer Comparis-Studie sind vor allem die steigenden Krankenkassenprämien schuld.
Publiziert: 08.11.2022 um 07:13 Uhr
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Steigende Krankenkassenprämien sorgen dafür, dass viele Schweizer ihre finanzielle Zukunft schlechter sehen.
Foto: Keystone
Dominique Schlund

Immer mehr Menschen in der Schweiz haben Probleme, die Krankenkassenprämien zu bezahlen. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage des Online-Vergleichsportals Comparis.

Die Prämien steigen 2023 im Durchschnitt um 6,6 Prozent – so stark wie seit Jahren nicht mehr. Mit durchschnittlich 4882 Franken für das Jahr 2023 machen die Krankenkassenprämien einen erheblichen Budgetposten aus. Im Vergleich zu diesem Jahr sind das über 300 Franken mehr.

Prämien, Mieten und steigende Zinsen

Aber die Prämien bereiten nicht nur den ärmsten Haushalten Sorgen, die dadurch in Zahlungsnot geraten: Gleich 33,4 Prozent der Befragten geben in der Comparis-Umfrage an, im nächsten Jahr finanziell schlechter dazustehen – auch wegen der Krankenkassenprämien. Noch im März 2022 waren es lediglich 17,4 Prozent.

Comparis führt die Umfrage seit 2017 durch. So viele Menschen wie heute rechneten noch nie mit einer Verschlechterung ihrer persönlichen finanziellen Lage.

Als Hauptgrund nennen 63,6 Prozent die massive Erhöhung der Prämien für die Grundversicherung im Jahr 2023. An zweiter Stelle nennen 30,8 Prozent der Befragten die steigenden Mieten respektive Hypothekarzinsen. Und zu guter Letzt macht auch der schwache Aktienmarkt Sorgen. 21,6 Prozent nennen den Wertverlust von Kapitalanlagen als Grund für eine schlechtere finanzielle Situation in der Zukunft.

Haushalte mit tiefen Einkommen trifft es hart

In der tiefsten Einkommensklasse bis 4000 Franken im Monat bekunden 60 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer Mühe damit, die Krankenkassenprämien zu bezahlen. Bei den Einkommen zwischen 4000 und 8000 Franken sind es noch 41 Prozent. «Und das, obwohl die neuen Prämien erst ab dem 1. Januar nächsten Jahres gelten», so der Comparis-Finanzexperte Michael Kuhn (43).

Über alle Einkommensstufen hinweg bekunden 61 Prozent der Befragten keinerlei Probleme mit dem Bezahlen der Prämien, da diese fix im Budget eingeplant seien. 14,1 Prozent geben an, immer wieder Schwierigkeiten zu haben, die Prämien zu bezahlen. Und dies noch vor der happigen Erhöhung im nächsten Jahr. Stabil geblieben ist mit 28 Prozent der Anteil von Personen, die Prämienverbilligungen beziehen.

Mehr Menschen erwägen einen Wechsel

In den letzten Jahren stiegen die Prämien jeweils nur leicht an. Daher wechselten auch weniger als 10 Prozent ihre Krankenkassen. Mit den massiven Aufschlägen aufs nächste Jahr erwartet Comparis, dass rund 13 Prozent ihre Kasse wechseln werden, heisst es auf Anfrage von Blick.

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