Das geht ganz schön ins Geld: Die Schweizer Bevölkerung muss im nächsten Jahr durchschnittlich 6,6 Prozent mehr für ihre Krankenkassenprämie bezahlen. Damit kann sich ein Kassenwechsel in diesem Jahr ganz besonders lohnen.
Wer nach dem günstigsten Angebot sucht, nutzt dafür am besten einen Prämienrechner. Auch der Bund hat mit Priminfo einen eigenen Rechner am Start. Dieser sorgte bei Familien zuletzt aber immer wieder für Verwirrung.
Priminfo 25 Prozent zu günstig
So hat ein Blick-Leser aus Allschwil BL auf Priminfo nach dem günstigsten Angebot für seine drei Kinder gesucht. Bei der Krankenkasse Supra spuckt der Rechner pro Kind 70.90 Franken aus. Als er dann direkt bei der Krankenkasse eine Offerte einholt, folgt die böse Überraschung: Supra offeriert 97.80 Franken pro Kind. Auch bei den Kassen Philos und Avenir sind die Kosten beim Prämienrechner des Bundes deutlich tiefer als bei den Kassen selbst.
Hat der Bund seinen Rechner mit falschen Zahlen gefüttert? Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) verweist auf Nachfrage auf die Familienrabatte: «Es gibt Versicherer, hier ist es die Supra, die einer Familie mit drei oder mehr Kindern einen monatlichen Rabatt auf die Grundversicherungsprämien aller Kinder anbieten», sagt BAG-Sprecher Grégoire Gogniat.
Wann der Rabatt zum Zug kommt
Doch die erwähnten Kassen bieten den Rabatt nur, wenn die gesamte Familie mit mindestens drei Kindern zur neuen Kasse wechselt. Wenn Eltern hingegen nur für ihre Kinder, nicht aber für sich selber eine neue Krankenkasse wollen, fällt der Rabatt flach. Als die Basler Familie bei Supra schliesslich eine neue Offerte für die gesamte Familie einholt, kommt der Kinder-Rabatt von 25 Prozent zum Zug.
Es gibt auch Krankenkassen, die ab drei Kindern einen Rabatt geben, ohne dass die Eltern auch wechseln müssen. In diesen Fällen stimmen die Zahlen des Bundesrechners. Wer den Kassenwechsel hingegen nur für den Nachwuchs plant, sollte die Ergebnisse bei Priminfo mit Vorsicht geniessen.
Das BAG reagiert und will deswegen nun prüfen, welche Krankenkassen den Rabatt allenfalls nur gewähren, wenn mindestens ein Elternteil mitversichert wird.