Alexej Mordaschow (57) war vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs der reichste Mann Russlands. Zufolge der Nachrichtenagentur Interfax hat sich der Milliardär am Mittwoch über massive Verluste durch die westlichen Sanktionen beklagt. «Wir bei Severstal haben etwas mehr als 400 Millionen Dollar verloren – die sind in Europa hängengeblieben, wurden als Waren- und Geldreserven beschlagnahmt», wettert der 57-Jährige. Es sei derzeit sehr schwer, Exporteinnahmen ins Land zurückzuführen, schiebt er nach.
Mordaschow ist Vorsitzender des Stahlunternehmens Severstal. Laut Angaben der Agentur AWP führte Mordaschow vor dem Ukraine-Krieg die «Forbes»-Liste der russischen Milliardäre an. Wegen seiner Beteiligung an einer Bank und einer Medienholding, die beide als kremlnah gelten, sei Mordaschow als einer der ersten auf den westlichen Sanktionslisten gelandet.
Milliardär musste Luxus-Jacht abgeben
Sein Vermögen soll von 29,1 Milliarden Dollar im Vorjahr auf 13,2 Milliarden gesunken sein. Mordaschow bezeichnete die Sanktionen gegen seine Person als ungerecht und sieht sich als fernab von der Politik.
Bekannt war der Milliardär als Stahlmagnat und grösster Einzelaktionär beim Touristikkonzern Tui. Wegen der Sanktionen gab er 29,9 Prozent der Beteiligung an seine Ehefrau Marina ab. Beschlagnahmt wurde auch eine Luxus-Jacht, die zu seinem Besitz gehört.
Laut AWP-Bericht forderte die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch, dass Russland und die russischen Oligarchen die Ukraine für die Kriegsfolgen entschädigen und den Wiederaufbau des zerstörten Nachbarlands bezahlen müssten. (uro)