Drei der weltweit grössten Yachten wurden in den vergangenen Monaten von Behörden in den USA und Italien konfisziert. Sie gehören offiziell über verschachtelte Firmenkonstruktionen dem russischen Oligarchen Eduard Chudainatow. Westliche Ermittler vermuten aber, dass die Luxusschiffe tatsächlich Russlands Präsidenten Wladimir Putin und seinen engsten Vertrauten zur Verfügung standen.
Recherchen der «SonntagsZeitung» zeigen: Der Bau der Hunderte Millionen teuren Superyachten wurde zum Teil über die kleine Privatbank Heritage in Genf finanziert. Chudainatow ist seit 2016 Kunde dieser Bank.
Putin nutzte Finanzplatz Schweiz
Konkret soll der Bau von zwei der drei Megayachten über Konten bei Heritage finanziert worden sein. Darunter die Scheherazade, ein 700-Millionen-Dollar-Schiff mit Helikopterlandeplätzen, die im Frühjahr in Italien beschlagnahmt wurde. Eine dritte Yacht war zumindest formell im Besitz eines Ex-Bankers, der am Genfersee wohnt. Russische Oligarchen im Umfeld von Putin nutzten also den Finanzplatz Schweiz.
Ebenfalls in das Yacht-Business involviert war ein Schweizer Finanzmanager. Er hielt zeitweise Aktien jener Firma, die als Besitzerin der Scheherazade auftrat. Von dieser Yacht wird vermutet, dass Putin sie als Geschenk bekam. (nim)