Gäbe es eine Auszeichnung für die dümmsten EU-Regeln, die folgende hätte einen Spitzenplatz auf sicher. Es geht um einen Entscheid der EU zur Slot-Regelung, wie CH-Media berichtet. Slots sind die Start- und Landerechte, die Airlines für ihre verschiedenen Destinationen erwerben. In normalen Zeiten müssen sie 80 Prozent dieser Flüge durchführen, sonst können sie die Start- und Landerechte an andere Airlines verlieren.
Ab November müssen wieder 50 Prozent der Starts und Landungen durchgeführt werden. Und zwar egal, ob 20 Passagiere im Flieger sitzen, oder ob er ausgebucht ist. Während des Höhepunkts der Pandemie galten keine Regeln. Die Swiss kann nicht verstehen, das nun wieder jeder zweite Flug durchgeführt werden soll. Die ganze Branche steckt immer noch tief in der Krise. Die Swiss führt im Vergleich zu 2019 erst wieder 57 Prozent der Flüge durch. Die Auslastung der Flieger bleibt aber tief.
Airlines mit leeren Flugzeugen
«Das ist aus unserer Sicht keine praktikable Lösung», sagt Swiss-Sprecherin Karin Müller zu CH-Media. «Die verabschiedete Regelung birgt die Gefahr, dass Airlines mit leeren Flugzeugen fliegen müssen, nur um ihre Slots zu sichern. Das schadet Klima und Airlines.» Die Swiss könne Leerflüge nicht ausschliessen. Nach den Sommerferien werden die Passagierzahlen wieder sinken. Hinzu kommt noch die unsichere Lage mit der Delta-Variante. (pbe)