Die Zahlen von Lindt & Sprüngli sind alles andere als süss: Der Gewinn sackt auf 320,1 Millionen Franken ab. Das sind 37 prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr. Lindt erfüllt damit die Erwartungen der Analysten nicht ganz.
Ausserdem pikant: Lindt reduziert die Anzahl Angestellte von 14'621 auf 13'557. Das sind 7,3 Prozent weniger. «Das liegt einerseits an der Schliessung einer Fabrik in den USA. Und der Auslagerung von Fan-Artikeln», sagt Finanzchef Martin Hug. Der gesamte Stellenabbau betrifft die USA.
Die Aktionäre erhalten eine Ausschüttung von 110 Franken je Partizipationsschein oder 1'100 Franken je Namenaktie. Im Vorjahr bekamen sie dank einer Sonderdividende noch insgesamt 1'750 Franken pro Namenaktie.
Lindt kauft Aktien zurück
Darüber hinaus legt Lindt ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von maximal 750 Millionen Franken auf. Der Verwaltungsrat begründete dies in der Mitteilung mit der hohen Liquidität, der soliden Bilanz und dem kontinuierlich hohen Geldfluss.
Auf operativer Ebene ging der Gewinn um knapp 30 Prozent auf 420,3 Millionen Franken zurück, was einer Marge von 10,5 Prozent entspricht. Zuletzt lag die Profitabilität 2009 mit 10,5 Prozent so tief.
2019 verdiente der Lindorkugeln-Hersteller noch 13,2 Prozent an seinen Schokoladenverkäufen. Restrukturierungskosten in den USA herausgerechnet sogar 15,0 Prozent.
Erholung 2022
Dieses Niveau von 15 Prozent will das sonst so erfolgsverwöhnte Unternehmen im Jahr 2022 wieder erreichen. Danach soll die Marge gemäss mittelfristiger Vorgabe wieder um 20 bis 40 Basispunkte jährlich gesteigert werden. Für 2021 erwartet die Schokoladenfirma derweil eine Betriebsgewinnmarge von 13 bis 14 Prozent.
Für das laufende Jahr prognostiziert das Management ausserdem ein organisches Umsatzwachstum von 6 bis 8 Prozent, mittel- bis langfristig soll es dann wieder mit 5 bis 7 Prozent aufwärts gehen.
Es soll wieder aufwärts gehen
2020 hatte Corona ein Einnahmenloch von fast einer halben Milliarde Franken oder 11 Prozent in die Lindt-Kassen gerissen. Lindt setzte noch rund 4 Milliarden Franken um, wie das Unternehmen im Januar bekannt gegeben hatte. Zwar geht ein Teil der Einbussen auf Wechselkursverluste zurück. Doch auch zu konstanten Wechselkursen gab der Umsatz organisch um 6,1 Prozent nach. Es war die erste organische Umsatzeinbusse seit über 25 Jahren.
In Zukunft sollen unter anderem weitere Investitionen ins Online-Geschäft das Wachstum weiter ankurbeln. So plant Lindt die Lancierung neuer eigener Onlineshops, Unternehmensgeschenk-Plattformen oder Aboprogramme in verschiedenen Ländern. (SDA/lui)