Dieses Jahr werden auf den hiesigen Skipisten wohl kaum ausländische Touristen anzutreffen sein. Wegen der Corona-Pandemie sind sie strengen Ein- und Ausreiseregeln unterworfen. Das schreckt viele ab. Und das hat auch Folgen für die Schweiz. Mit dem Ausfall geht dem Land ein Milliarden-Umsatz durch die Lappen.
BLICK rechnet aus: Die Wertschöpfung in der Wintersaison in der Schweiz belief sich in den Vorjahren auf etwa 15 Milliarden Franken. Das geht aus einer Schätzung von Schweiz Tourismus anhand von Daten des Bundesamts für Statistik in Zusammenarbeit mit der Konjunkturforschungsstelle (KOF) hervor.
Deutsche Touristen am wichtigsten
Die wichtigsten europäischen Wintergäste für die Schweiz sind mit Abstand die Deutschen. Sie machen 13 Prozent der saisonalen Wertschöpfung aus. Es folgen fünf Prozent aus den Benelux-Ländern, also Belgien, den Niederlanden und Luxemburg. Weitere 2,6 Prozent der Gäste kommen aus dem Vereinigten Königreich, und 2,3 Prozent kommen aus Frankreich.
Zusammengerechnet gehen also rund 3,3 Milliarden Franken der gesamten Wertschätzung in der Wintersaison auf ihre Kappe. Geld, das Schweizer Hoteliers, Gastronomen oder Ferienhaus-Anbietern dieses Jahr schmerzlich fehlen wird.
Die Wertschöpfung ist eine Schätzung, wie viel Geld durch den Tourismus – basierend auf den Übernachtungszahlen – eingenommen wird. Das beinhaltet auch Ausgaben wie Essen, Tickets, Supermarkteinkäufe und andere Ausgaben. Die Schätzung basiert auf der Annahme, dass jeder Tourist – ob aus der Schweiz oder dem europäischen Ausland – etwa gleich viel Geld pro Ferientag ausgibt.
Schweizer können Verlust nicht auffangen
«Wir hoffen, dass Schweizerinnen und Schweizer dafür umso mehr in die Berge reisen und diesen Verlust etwas abfangen», sagt ein Sprecher von Schweiz Tourismus zu BLICK. «Allerdings liegen die Buchungsstände für die Weihnachtsferien in den Bergen bei minus 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr.»
Mehr zu den Skigebieten
Tatsächlich machen die Schweizer knapp 70 Prozent der Wintertouristen in der Schweiz aus. Die meisten Wintertouristen – ob aus In- oder Ausland – reisen für gewöhnlich in die Berge, so der Sprecher von Schweiz Tourismus. Die Hälfte aller Gäste wollen Ski fahren. Dahinter folgen Wanderer mit 30 Prozent. Der Rest will Schlitteln oder Snowboarden sowie Langlaufen.
Wegen der Corona-Krise wird es vielen europäischen Touristen schwer gemacht, in die Schweiz zu reisen. Das, obwohl einige hier sogar Häuser besitzen. In Deutschland müssen sich Rückkehrer in eine zehntägige Quarantäne begeben. In Frankreich drohen neben der Quarantäne auch Corona-Tests an der Grenze. Die Briten müssen sich nach dem Schweiz-Aufenthalt ebenfalls einer Quarantänepflicht unterziehen.