Gestern noch hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (42) damit gedroht, dass er Mittel habe seine Landsleute von Skiferien in Risikogebieten wie der Schweiz abzuhalten. Heute Mittwoch wird nun klar, was er damit gemeint hat.
Um eine dritte Welle zu verhindern, sollen alle Wintersportler, die in der Schweiz Skiferien machen, für sieben Tage in Quaränte müssen. Zudem sollen sie - und das ist eine neue Eskalationsstufe des Konflikts - auf breiter Front auf Covid-19 getestet werden. Premier Jean Castex (55) hat dies heute bekanntgegeben, wie französische Medien berichten.
Tests auf Corona
An der Grenze werde es stichprobenartige Kontrollen geben. «Die überprüften Personen werden in eine siebentägige Quarantäne gebracht und Tests unterzogen», kündigte der Premierminister an. Die Idee hinter den Massnahmen sei ganz einfach. «Wir wollen verhindern, dass sich Menschen in Skigebieten anstecken.»
«Die Schlussfolgerung ist klar. Ich gehe nicht in die Schweiz. Es ist meine Pflicht, meine Mitbürger zu schützen. Andere Länder haben nicht die gleiche Vorstellung wie wir, das ist ihr Recht», sagt Castex im TV. Frankreich will wie Deutschland und Italien seine Skigebiete erst im Januar öffnen.
Zuvor hatte der italienische Gesundheitsrats-Präsident Franco Locatelli (60) die Entscheidung der Schweiz, die Skigebiete offen zu halten, enttäuschend genannt. Er und andere Wissenschaftler beraten das Gesundheitsministerium und erstellen die Corona-Lageberichte.
Locatelli sagte der Zeitung «La Stampa», er hoffe auf geschlossene Skigebiete bis Ende Jahr. Ansonsten fordere er eine Quarantäne für Reiserückkehrer aus dem Ausland.
Seit Tagen streiten die Alpenländer in Europa über eine Schliessung der Wintersportbetriebe, um einer erneuten Ausbreitung des Coronavirus etwa durch Touristen vorzubeugen. Während sich Deutschland, Frankreich und Italien für eine Öffnung erst nach Neujahr stark machen, wollen die Schweiz und auch Österreich ihre Skigebiete gar nicht schliessen.