Die thailändische Regierung reagiert auf die Entscheidung Dänemarks und anderer Länder, vorübergehend niemanden mehr mit dem Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Unternehmens Astrazeneca zu impfen, berichtet die Zeitung «Bangkok Post».
Der thailändische Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha (66) und Mitglieder seines Kabinetts haben ihre für Freitag geplante Impfung mit dem Präparat des Herstellers vorerst verschoben.
Als Grund werden Berichte über schwere Fälle von Blutgerinnseln genannt. Falls die europäischen Arzneimittelbehörden nach ihren Untersuchungen grünes Licht für Astrazeneca geben würden, werde auch Thailand die Impfungen wieder aufnehmen, sagte der Mediziner Prasit Watanapa.
14-Tage-Stopp in Dänemark
Das südostasiatische Land hatte im vergangenen Monat 117'000 Dosen des Impfstoffs erhalten. «Mit dieser Verschiebung sagen wir nicht, dass der Impfstoff problematisch ist. Wir wollen damit nur auf die Überprüfung warten, ob es irgendwelche Auswirkungen auf den Impfstoff oder nur diese Charge des Impfstoffs gibt», erklärte der Virologe Yong Poovorawan.
Dänemark hatte entschieden, vorübergehend niemanden mehr mit dem Astrazeneca-Vakzin zu impfen. Es wurde in diesem Zusammenhang auch über einen möglichen Todesfall berichtet. Man könne jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststellen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Vakzin und den Blutgerinnseln bestehe, hiess es. Nach Behördenangaben wird der Stopp zunächst 14 Tage dauern.
Experten gaben in der Zwischenzeit zwar Entwarnung. Nach der Bekanntgabe in Kopenhagen entschlossen sich aber auch die Nicht-EU-Länder Norwegen und Island, den Gebrauch des Präparats von Astrazeneca vorübergehend zu stoppen. (SDA/ise)